von Rechtsanwalt Martin Arendts, M.B.L.-HSG
Die bislang nicht größer in Erscheinung getretene Firma Deeland Investments Ltd. mit Sitz in London hat in den letzten Wochen zahlreiche Kaufangebote im Bundesanzeiger veröffentlicht, die vielfach von den Depotbanken an ihre Kunden weitergegeben wurden:
Freiwilliges öffentliches Kaufangebot an die Aktionäre der AVZ Minerals
Bundesanzeiger vom 3.1.2023
Freiwilliges öffentliches Kaufangebot an die Aktionäre der Lotto 24 AG
28.12.2022
Freiwilliges öffentliches Kaufangebot an die Aktionäre der TLG Immobillien AG
28.12.2022
Freiwilliges öffentliches Kaufangebot an die Aktionäre der AVZ Minerals
21.12.2022
Freiwilliges öffentliches Kaufangebot an die Aktionäre der Easy Software AG
21.12.2022
Freiwilliges öffentliches Kaufangebot an die Aktionäre der Abcam
16.12.2022
Freiwilliges öffentliches Kaufangebot an die Aktionäre der Acerinox
15.12.2022
Freiwilliges öffentliches Kaufangebot an die Aktionäre der Atlantia Spa
14.12.2022
Freiwilliges öffentliches Kaufangebot an die Aktionäre der Hologic Inc.
14.12.2022
Das potentielle Kaufvolumen beträgt weit über EUR 100 Mio. Allein bei TLG betrifft das bei einem Volumen von 1 Mio. gesuchten Stückaktien
einen Betrag von fast EUR 40 Mio. Bei dem jüngsten Angebot für Aktien der australischen AVZ Minerals (Veröffentlichung am 3. Januar 2023) beträgt das Volumen sogar über EUR 50 Mio.
Die Deeland Investments Ltd. ist zwar schon relativ lange im Handelsregister eingetragen (Gründung im Jahr 1952), aber nicht wirklich finanzkräftig und für die Kaufangebote ersichtlich unterkapitalisiert. Das bei der Gründung festgelegte Grundkapital in Höhe von GBP 100,- ist seitdem nicht erhöht worden. Die Firma wird im Handelsregister für England und Wales (Companies House) als "micro company" eingestuft und unterliegt keiner Abschlussprüfung. Das Kapital ("capital and reserves") betrug laut der letzten verfügbaren Meldung zum 31. März 2022 lediglich GBP 110.897,-.
Die Firma bezeichnet sich selber als "Finanzhandelsunternehmen", obwohl sie nicht entsprechend zugelassen ist und auch nicht aufsichtsrechtlich überwacht wird. Auch die Aussage, dass man "international eine starke Präsenz in den Finanzzentren Europas" habe, ist ersichtlich unzutreffend.
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4 Kommentare:
die Seite www.atlantic-equities.de ist inzwischen vom Netz.
Ich bin ein Geschädigter (Easy-Software-Aktien) und habe Strafanzeige gestellt. Das Geld ist längst über ein paysera-Konto in Litauen auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Ihre Warnung kam für mich leider zu spät.
Die Story die Deeland erzählt hat, war schon sehr gut, diente aber nur dazu, bei der Fake-atlantic-equities die zur Mindestsumme noch fehlende Aktien zu kaufen.
Wir warnen seit Dezember 2022 vor den Kaufangeboten der Firma Deeland Investments Ltd., siehe:
https://spruchverfahren.blogspot.com/2022/12/unseriose-kaufangebote-aktionare-der.html
https://spruchverfahren.blogspot.com/2022/12/barabfindungsangebot-fur-aktien-der.html
Bei mir dagegen hat Ihrer Warnung schon geholfen.
Als mir die Depotbank die Anzeige in Bundesanzeiger gesendet hatte, habe ich mich bei Deeland angemeldet, aber es war suspekt, dass ab dem Moment (06.Jan) fast täglich sich jemand aus England (Deeland? 00442081910713) angerufen hat, um mir schmackhaft zu machen, was ich zu gewinnen hätte.
Danach ab 09.Jan hat sich auch jemand mehrmals an mehreren Tagen aus Berlin gemeldet (Atlantic-equities.de? 030208497545 und 030208497546) um mir die "nötige" TLG Aktien zu 16 €/Aktie anbieten wollte.
Gerade die Insistenz in was ich gewinnen konnte, hat mir zu recherchieren gebracht und damit Ihre warnende Web-Seite gefunden.
Ich hatte die Finger davon gelassen.
Vielen Dank
Ich habe aktuell auch eine Anfrage bzgl. Der Metrics in Balance, aber nicht von Deeland.
Wollte aber trotzdem über eine andere Masche hier informieren.
Ein Herr von Greenberg hat mich kontaktiert da ich Aktien der Metrics in Balance habe. Es gäbe aktuell eine graue Übernahme der Gesellschaft und ich könnte meine Aktien im Rahmen eines Übernahmeprogramms zu einem viel höheren Wert verkaufen. Da dies aber nur in Blöcken funktioniert, in denen allergings Bündelungen möglich sind, müsste ich aber trotzdem nochmals doppelt so viele Aktien kaufen. Dieser Kauf würde außerbörslich abgewickelt werden, ich müsst das Geld auf ein Konto x überweisen, vermute mal irgendwo im Ausland. Die neuen Aktien würde ich nicht in meinem Depot sehen, es würde aber direkt ein Aktienkaufvertrag abgeschlossen zu meiner Sicherheit. All meine Aktien würden dann in Stammaktien umgewandelt (diese hätten wohl ein Stimmrecht um das es bei der Transaktion auch geht), ich bekäme eine Kaufgarantieerklärung über den Kauf. Nach dem Geldeingang auf meinem Konto zu dem Übernahmepreis würde ich meine alten Aktien übertragen.
Hört sich generell alles logisch an und wäre auch lukrativ, aber was ich jetzt so recherchiert habe, vermute ich mal, das wenn ich diese neuen Aktien kaufen würde und den entsprechenden Kaufpreis zahlen würde, mein Geld weg wäre und sich niemand mehr bei mir melden würde und ich auch keine neuen Aktien hätte.
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