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Mittwoch, 4. Januar 2023

Delisting: Grant Thornton erstellt Gutachten für das Bundesministerium der Finanzen

Berlin, 10. Oktober 2022

Im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen hat Grant Thornton eine Studie zum Delisting erstellt. 2015 hatte der Gesetzgeber den Widerruf der Börsenzulassung in § 39 des Börsengesetzes neu geregelt. Ein Delisting ist seitdem regelmäßig mit einem Abfindungsangebot zum Sechs-Monats-Durchschnittskurs verbunden. Die Studie geht der Frage nach, ob diese Regelung einen angemessenen Schutz für Anleger gewährleistet.

In der Studie wurden 246 Delisting-Fälle seit der „Frosta“-Entscheidung des Bundesgerichtshofes vom 8. Oktober 2013 betrachtet. Es ist eindeutig erkennbar, dass Aktionäre bei einem Delisting in dem Zeitraum zwischen dieser Rechtsprechungsänderung in 2013 und der gesetzlichen Neuregelung in 2015 nicht geschützt waren und messbare Vermögenseinbußen hinnehmen mussten. Für Aktien im Freiverkehr gilt dies bis heute.

Seit der Neuregelung Ende 2015 sind entsprechende Kursrückgänge für börsennotierte Aktien nicht mehr als Regelfall beobachtbar. Ob von einem Delisting betroffene Aktien systematisch unterbewertet sind, lässt sich anhand der Börsendaten nicht beurteilen. Die feststellbare Dominanz eines Großaktionärs und die beobachtbare größere Streuung von Bewertungskennzahlen zeigen auf, dass ein Anreiz und auch die Möglichkeit für Großaktionäre besteht, Börsenkurs und Angebotspreis zu beeinflussen.

Unseren Abschlussbericht zu dem Forschungsauftrag finden Sie hier. [ 911 kb ]

Eine Kurzfassung der Ergebnisse finden Sie hier. [ 206 kb ]

A short summary is available here. [ 115 kb ]

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