Mitteilung der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.
Neben den
russischen Wertpapieren beschäftigte uns auch das Geschehen bei den
Gesellschaften der Adler-Gruppe. Zuletzt vor allem die ADLER Real Estate. Die
Perle der Adler-Gruppe wurde in den letzten Monaten vom Mehrheitsaktionär Adler
Group S.A. um ihre Liquidität gebracht. Zunächst wurde ein Darlehen in Höhe von
265 Mio. kurz vor dem Jahreswechsel an die Adler Group S.A. ausgereicht. Der
dazugehörige Darlehensvertrag wurde jedoch erst Ende März 2022 unterzeichnet!
Ende Juni wurde dann der Kauf von 1.400 Berliner Wohnungen vermeldet.
Bruttobewertung der Wohnungen: 326 Mio. Euro, also rund 233.000 Euro je
Wohnung. Ein wohl ambitionierter Preis. Wieso gerade die Tochter- der
Muttergesellschaft die Wohnungen abgekauft hat, erschließt sich uns nicht.
Schließlich sollen die ADLER Real Estate Aktionäre am 31. August 2022 auf der
Hauptversammlung der Gesellschaft dem Verkauf nahezu aller Wohnungen im Bestand
der ADLER Real Estate AG zustimmen. Dies erweckt den Eindruck, dass der Kauf
vor allem den Interessen des Mehrheitsaktionärs diente, um kurzfristig weitere
Liquidität zu erhalten, und kein externer Dritten gefunden werden konnte, der
bereit war, einen vergleichbaren Preis zu zahlen. Zusammen mit den nicht
aufgearbeiteten Vorwürfen aus dem Bericht der KPMG zur Sonderuntersuchung bei
der Adler-Gruppe macht dies alles einen sehr schlechten Eindruck.
Unternehmensführung zum Vergessen. Dem wollen wir entgegentreten, und im
Hinblick auf den angekündigten Ausschluss der freien Aktionäre der ADLER Real
Estate eine Sonderprüfung einleiten, um so sicherzustellen, dass den freien
Aktionären eine faire Abfindung bezahlt wird, inkl. dem Gegenwert eventuell
vorhandener Schadenersatzansprüche gegen (ehemalige) Organmitglieder und
externe Dritte. Dabei sind wir auf die Mithilfe der Aktionäre der ADLER Real
Estate angewiesen. Wie Sie uns helfen können, erfahren Sie hier.
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