Der Innere Wert der Shareholder Value Beteiligungen AG belief sich zum 30. September 2025 auf 114,14€ je Aktie und lag damit 10,2 % über dem Jahresanfangswert von 103,54 €. Auf Basis des Xetra-Schlusskurses vom 30.09.2025 in Höhe von 89 € ergibt sich aktuell ein Abschlag von -22 % zum Inneren Wert.
Der Rückgang gegenüber September 2025 ist im Wesentlichen auf die negative Kursentwicklung von drei Titeln zurückzuführen. Die Aktie der Famicord AG gab ohne erkennbaren Nachrichtenfluss um rund 20 % nach. Auch AGFA-Gevaert N.V. verlor mit −13 %. Hier belasteten Ankündigungen weiterer Restrukturierungen im alten Kerngeschäft mit Radiologiefilmen. Zusätzlich drückte die schwache Entwicklung der Acceleratio Topco SCA (NielsenIQ/NIQ) auf die Gesamtperformance. Seit dem IPO zu 21 USD je Aktie hat der Kurs weiter nachgegeben und liegt inzwischen etwa 34 % unter unserem Einstand.
Auf der positiven Seite setzte MAHA Capital AB ihren Aufwärtstrend mit +40 % fort. Im Zuge der geplanten Verschmelzung mit KEO und dem Relisting an der NASDAQ wurden die beiden größten Öl- & Gasbeteiligungen bereits veräußert. Damit ist der Weg für die Kapitalerhöhung zu 16 SEK frei, gefolgt von einer weiteren Kapitalerhöhung zu 18 SEK im Rahmen des Dual-Listings.
Wie bereits in den vergangenen Monaten sichtbar wurde, herrscht insbesondere im Technologiesektor ungebrochener Optimismus. Getrieben durch die Erwartungen rund um Künstliche Intelligenz ist der US-Aktienmarkt seit 2022 um rund 21 Billionen USD gewachsen – mehr als die Hälfte dieses Zuwachses entfällt auf lediglich zehn Unternehmen.
Im Jahr 2025 sollen Investitionen in Rechenzentren für 92 % des gesamten US-BIP-Wachstums stehen. Diese Zahl ist weniger Ausdruck von Produktivität als ein Hinweis auf die Schwäche der übrigen Realwirtschaft.
Auch andere Indikatoren zeigen Anzeichen einer Blasenbildung: OpenAI gibt in diesem Jahr mehr Geld für Marketing und Mitarbeiteroptionen aus, als es an Umsatz erlöst. Gleichzeitig steigt der Anteil kreditfinanzierter Spekulation: Das Verhältnis von Lombardkrediten zum BIP hat sich um 33 % erhöht und erreicht damit den zweithöchsten Stand der Geschichte.
Wenn 92 % des US-BIP-Wachstums auf Datenzentren entfallen, bedeutet das im Umkehrschluss Stagnation im realwirtschaftlichen Kern. Vor den Risiken eines laxen Kreditumfelds und des schnell wachsenden Privatkreditmarkts haben wir mehrfach gewarnt. Nun sind mit Tricolor Holdings und First Brands Group die ersten zwei Automobilzulieferer in die Insolvenz gegangen – bemerkenswert vor allem, weil Tricolor kürzlich noch ein AAA-Rating erhielt und First Brands erst vor wenigen Monaten rund 10 Mrd. USD aufnehmen konnte.
Angesichts dieser Mischung aus Euphorie an den Märkten und Erosion in Teilen der Realwirtschaft hält die SVB weiterhin ein Liquiditätspolster von rund 13 %. Diese Reserve ist kein Ausdruck von Pessimismus, sondern von Disziplin – und schafft Handlungsspielraum, wenn die Preise an der Börse uns das Eingehen von Positionen erlaubt, die eine sehr hohe Rendite auf unsere eingesetztes Kapital erwarten lassen.
Operativ blickt das Management optimistisch nach vorne. Wir arbeiten kontinuierlich an neuen Beteiligungsgelegenheiten und nähern uns unserem Zielportfolio Schritt für Schritt: widerstandsfähige, cash-generative Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen und hohen Kapitalrenditen.
Wir danken unseren Aktionären für ihr langfristiges Vertrauen in die Shareholder Value Beteiligungen AG und unser Team. Geduld und Verlässlichkeit sind die Grundlage dafür, dauerhaft Wert zu schaffen.
Der Vorstand
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen