Corporate News
- Konzernbetriebsergebnis steigt im ersten Quartal auf 103 Mio. €, höchstes Niveau seit 2018
- Starke Ertragskraft: Zinsüberschuss bei 254 Mio. €, Provisionsüberschuss wächst auf 86 Mio. €
- Risikovorsorge aufgrund der Herausforderungen im US-Büroimmobilienmarkt mit 83 Mio. €, davon 56 Mio. € Management-Overlay, weiterhin auf erhöhtem Niveau
- NPL-Abbau über 500 Mio. € erfolgreich umgesetzt
- Harte Kernkapitalquote steigt auf 19,7 Prozent
- Adjusted EBITDA der Aareon mit 40 Mio. € mehr als verdoppelt
- Vorstandsvorsitzender Jochen Klösges: „Der gute Jahresauftakt zeigt erneut, wie sehr die Aareal Bank Gruppe in den letzten Jahren ihre Ertragskraft steigern konnte. Dies ist gerade in Zeiten wie diesen wichtig. Dank unserer hohen operativen Resilienz sind wir für die aktuellen Herausforderungen gut gewappnet.“ Wiesbaden, 15. Mai 2024 – Die Aareal Bank hat im ersten Quartal 2024
ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Das Konzernbetriebsergebnis für das
erste Quartal stieg um 66 Prozent auf 103 Mio. € (Q1 2023: 62 Mio. €)
und damit auf das höchste Niveau seit 2018. Auf die Bank entfielen rund
92 Mio. € des Betriebsergebnisses. Gestiegene Erträge und geringere
Kosten kompensierten dabei die weiterhin erhöhte Risikovorsorge
deutlich, die mit 83 Mio. € im Rahmen der Gesamtjahresplanung lag. Die
Aareal Bank konnte im ersten Quartal über 500 Mio. € an
leistungsgestörten Krediten (NPLs) wie angekündigt abbauen. Auch die
Softwaretochter Aareon entwickelte sich positiv: Die Umsatzerlöse
stiegen um 31 Prozent, der Adjusted EBITDA um 115 Prozent. Darüber
hinaus setzte die Aareon auch ihre M&A-Aktivitäten mit weiteren
Zukäufen erfolgreich fort.
Der Vorstandsvorsitzende Jochen Klösges erklärte: „Der gute
Jahresauftakt zeigt erneut, wie sehr die Aareal Bank Gruppe in den
letzten Jahren ihre Ertragskraft steigern konnte. Dies ist gerade in
Zeiten wie diesen wichtig. Dank unserer hohen operativen Resilienz sind
wir für die aktuellen Herausforderungen gut gewappnet.“
Der Zinsüberschuss erhöhte sich im ersten Quartal um 14
Prozent auf 254 Mio. € (Q1 2023: 222 Mio. €). Hier wirkten sich zum
einen das gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegene Portfoliovolumen und
die guten Margen des Neugeschäfts der vergangenen Quartale positiv aus.
Zum anderen profitierte das Einlagengeschäft weiterhin vom
normalisierten Zinsniveau.
Auch der Provisionsüberschuss stieg weiter an. Er erhöhte sich
um 19 Prozent auf 86 Mio. € (Q1 2023: 72 Mio. €). Ausschlaggebend dafür
war insbesondere das starke Umsatzwachstum der Aareon.
Die Risikovorsorge entwickelte sich erwartungsgemäß und lag
mit 83 Mio. € im ersten Quartal weiterhin auf einem erhöhten Niveau (Q1
2023: 32 Mio. €). Darin enthalten ist ein Management Overlay in Höhe von
56 Mio. €, um die anhaltenden Herausforderungen im
US-Büroimmobilienmarkt frühzeitig und möglichst umfassend abzubilden.
Zusammen mit der Risikovorsorge im Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvpl
für Bewertungsanpassungen ergab sich im ersten Quartal eine
Gesamtrisikovorsorge von 86 Mio. € (Q1 2023: 35 Mio. €).
Der Verwaltungsaufwand betrug 147 Mio. € und lag damit
deutlich unter dem Vorjahresquartal (Q1 2023: 199 Mio. €). Hier schlugen
sich neben der anhaltenden Kostendisziplin auch geringere Aufwendungen
für die regelmäßig im ersten Quartal für das Gesamtjahr gebuchten
Belastungen für Bankenabgabe und Einlagensicherung nieder. Zudem waren
im Vorjahresquartal hohe Investitionen der Aareon berücksichtigt. Die
Cost-Income-Ratio in der Bank lag im ersten Quartal 2024 bei 32 Prozent
(Q1 2023: 35 Prozent) und damit weiterhin auf einem sehr guten Niveau.
Nach Abzug von Steuern in Höhe von 30 Mio. € belief sich das Konzernergebnis auf 73 Mio. € (Q1 2023: 42 Mio. €).
Die Kapitalausstattung blieb auch im ersten Quartal auf einem sehr soliden Niveau. Die harte Kernkapitalquote
(Basel IV phase-in-Quote) konnte die Aareal Bank trotz der angespannten
Lage im US-Büroimmobilienmarkt auf sehr komfortable 19,7 Prozent
steigern (31.12.2023: 19,4 Prozent). Die Gesamtkapitalquote belief sich auf 23,7 Prozent (31.12.2023: 23,5 Prozent).
Ein Schwerpunkt der Refinanzierungsaktivitäten bildete der
weitere Ausbau der Einlagen von Privatanlegern. Das Volumen des über
Plattformen generierten Geschäfts mit festverzinslichen Einlagen von
Privatkunden stieg auf 3 Mrd. € (31.12.2023: 2,6 Mrd. €). Die Einlagen
stammten bislang aus Deutschland. Im ersten Quartal kamen die
Niederlande und Österreich hinzu, um die Diversifikation zu stärken. Der
geografische Footprint soll künftig weiter ausgebaut werden. Darüber
hinaus begab die Bank einen Benchmark-Pfandbrief über 500 Mio. €.
Finanzvorstand Marc Heß erklärte: „Im ersten Quartal waren die
Kapitalmärkte von hoher Volatilität geprägt. Aufgrund unseres sehr
erfolgreich ausgebauten Funding-Mixes war in diesem Marktumfeld nur ein
geringes Kapitalmarkt-Funding nötig. Die Einlagen von Privatanlegern
sind inzwischen fester Bestandteil unserer Refinanzierung, diese wollen
wir künftig noch weiter diversifizieren. Auch unsere
Liquiditätskennziffern liegen weiterhin auf einem sehr guten Niveau.“
Entwicklung der Geschäftssegmente
Wie auf der Jahrespressekonferenz im Februar angekündigt, reduzierte die Aareal Bank im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen
den Bestand an leistungsgestörten Krediten (NPLs) bei US-Büroimmobilien
im ersten Quartal planmäßig ohne weiteren Risikovorsorgebedarf. Zudem
hatte sie lediglich einen neuen NPL-Fall zu verzeichnen. Per Ende März
belief sich der NPL-Bestand somit noch auf 1,1 Mrd. € (31.12.2023: 1,6
Mrd. €), die NPE-Quote ging entsprechend auf 2,9 Prozent zurück
(31.12.2023: 3,4 Prozent).
Angesichts volatiler Märkte und geringer Transaktionsvolumina
zeichnete die Aareal Bank selektives Neugeschäft. Es belief sich in den
ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahrs auf insgesamt 0,9 Mrd. €
(Q1 2023: 1,1 Mrd. €), davon entfielen 0,7 Mrd. € auf die
Erstkreditvergabe, bei weiterhin guten Margen und niedrigen
Beleihungsausläufen.
Das Portfoliovolumen lag zum Ende des ersten Quartals mit 32,1 Mrd. €
über dem Vorjahresquartal, ging damit gegenüber dem Jahresende 2023
jedoch leicht zurück (31.03.2023: 30,7 Mrd. €, 31.12.2023: 32,9 Mrd. €).
Die durchschnittlichen Beleihungsausläufe im Bestandsportfolio beliefen
sich auf gute 56 Prozent, ein Ausweis für die hohe Qualität der
Finanzierungen im Kreditbuch.
Im ersten Quartal reichte die Aareal Bank zudem ihren bislang größten
„grünen“ Kredit in der Region Asien/Pazifik aus: Sie finanzierte in
Australien ein Hotel-Portfolio aus fünf Objekten für die
Pro-Invest-Gruppe. Das Gesamtvolumen an grünen Finanzierungen im
Kreditbuch der Aareal Bank erhöhte sich per Ende März auf 5,5 Mrd. €.
Im Segment Banking & Digital Solutions stieg der
Zinsüberschuss im ersten Quartal auf 65 Mio. € (Q1 2023: 52 Mio. €).
Grund dafür war das normalisierte Zinsniveau in Verbindung mit einem
weiterhin hohen Einlagenvolumen von Kunden aus der Wohnungs- und
Energiewirtschaft. Dieses blieb auch im ersten Quartal mit 13,9 Mrd. €
weiterhin deutlich über dem avisierten Niveau von rund 13 Mrd. €.
Im ersten Quartal wurde zudem mit der Gründung eines gemeinsamen
Joint Ventures, der First Financial Software GmbH, die Basis für die
langfristige Zusammenarbeit von Aareal Bank und Aareon ausgebaut und die
Banking- und Software-Bereiche der Gruppe weiter gestärkt.
Die Softwaretochter Aareon steigerte ihren Umsatz im ersten
Quartal um 31 Prozent auf 108 Mio. € (Q1 2023: 83 Mio. €). Der Anteil
der wiederkehrenden Erlöse am Umsatz erhöhte sich auf 83 Prozent (Q1
2023: 75 Prozent). Der Adjusted EBITDA hat sich im ersten Quartal auf 40
Mio. € mehr als verdoppelt (Q1 2023: 18 Mio. €). Die Aareon entwickelt
sich damit planmäßig auf dem Weg zur Erreichung ihrer Umsatz- und
Gewinnziele für 2024.
Auch ihre M&A-Aktivitäten setzte die Aareon fort. Im Januar
übernahm sie die Blue-Mountain Group B.V., einen niederländischen
Anbieter von Business Intelligence-Lösungen für
Wohnungsbaugesellschaften, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen.
Anfang Mai hat die Aareon eine strategische Investition in das
französische PropTech Stonal bekannt gegeben. Stonal gehört zu den
führenden Datenmanagement-Plattformen für Immobilieneigentümer und
-investoren in Europa. Die kollaborative, KI-gestützte Plattform
unterstützt die Entscheidungsfindung und ermöglicht unter anderem
ESG-Berichte und Investitionsplanungen. Mit beiden Aktivitäten stärkt
die Aareon ihr Portfolio innerhalb der Gruppe und bietet ihren Kunden
Mehrwerte im Bereich Datenmanagement.
Ausblick
Die Aareal Bank Gruppe ist nach dem gelungenen Jahresauftakt auf gutem Weg, ihre kommunizierten Ziele zu erreichen.
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Anmerkung der Redaktion:
Die ordentliche Hauptversammlung der Aareal Bank AG am 3. Mai 2024 hat einen aktienrechtlichen Squeeze-out und damit die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre auf die Hauptaktionärin, die Atlantic BidCo GmbH, beschlossen. Die Angemessenheit der hierfür angebotenen Barabfindung in Höhe von EUR 33,20 je Aareal-Aktie wird in einem Spruchverfahren überprüft werden. Weitere Informationen: kanzlei@anlageanwalt.de