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Dienstag, 21. September 2021

Nur geringes Interesse an dem Delisting-Erwerbsangebot von Adler Pelzer für Aktien der STS Group AG: Wie geht es weiter?

von Martin Arendts

Der Automobilzulieferer Adler Pelzer Holding GmbH hat kürzlich ein Delisting-Erwerbsangebot für Aktien der STS Group AG veröffentlicht, siehe: https://spruchverfahren.blogspot.com/2021/08/sts-group-ag-adler-pelzer.html. Adler Pelzer wollte damit die von Mutares erworbene Mehrheitsbeteiligung in Höhe von ca. 73,25 % des Grundkapitals der STS Group AG weiter aufstocken. Die STS Group AG ist ein weltweit führender Nutzfahrzeug-Systemlieferant für die Automobilindustrie im Soft und Hard Trim Bereich und passt damit gut in das Portfolio von Adler Pelzer.

Für die angebotenen EUR 7,31 Euro je STS-Aktie hat jedoch kaum ein Minderheitsaktionär innerhalb der bis zum 6. September 2021 laufenden Annahmefrist Aktien abgeben wollen. Laut der "Wasserstandsmeldung" gemäß § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 WpÜG sind Adler Pelzer lediglich ca. 0,34 % weitere Aktien angedient worden. Damit hat Adler Pelzer den Anteil an der Gesellschaft nur geringfügig auf 73,6 % ausbauen können. Bis zum 23. September 2021 läuft noch eine Nachfrist, in der man das Angebot noch akzeptieren kann. 

Da die STS-Aktie inzwischen aber mit über EUR 8,- deutlich über dem angebotene Erwerbspreis in Höhe von EUR 7,31 notiert, ist derzeit nicht mit einer signifikanten Annahmequote zu rechnen. "Der Anlegerbrief" hält das Unternehmen in einer aktuellen Aktienanalyse für sehr günstig bewertet und sieht insbesondere bei den Expansionsplänen in den USA auf Basis eines bereits erteilten Großauftrags Phantasie. Auch habe die Gesellschaft ihre strategische Positionierung mit dem deutlich größeren Adler-Pelzer-Konzern im Rücken weiter gestärkt. "Der Anlegersbrief" hat das Kursziel für die STS-Aktie daher auf EUR 10,- erhöht,

Spannend bleibt aus Sicht der STS-Minderheitsaktionäre, ob das Delisting trotz des weiterhin erheblichen Streubesitzes durchgeführt wird und welche weiteren Strukturmaßnhamen anstehen könnten (etwa ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, da die 90 %-Schwelle für einen Squeeze-out noch weit entfernt ist).

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