Da die in der Praxis bisher verbreitete vergangenheitsorientierte Ableitung der Marktrisikoprämie zahlreiche Fragen offen lässt und heftiger Kritik ausgesetzt ist, hat die I-ADVISE AG in einer empirischen Studie einen alternativen, zukunftsorientierten Ansatz umgesetzt und implizite Marktrisikoprämien vor und nach persönlichen Steuern für ausgewählte europäische Märkte und die USA ermittelt.
Die impliziten Marktrisikoprämien werden mit einem Ertragswertmodell für jede Aktie und zu jedem Quartalsende aus den Börsenkapitalisierungen der Unternehmen, den Ergebnisprognosen von Analysten, den aktuellen Basiszinssätzen und den das individuelle Risiko abbildendenden Betafaktoren rückgerechnet. Diese werden zu einer Marktrisikoprämie für den Gesamtmarkt verdichtet. Erstmals hat I-ADVISE für Unternehmensbewertungen nach dem Standard IDW S 1 auch implizite Marktrisikoprämien nach persönlichen Steuern ermittelt.
Die bei Anlage in DAX-Unternehmen von den Anlegern erwartete implizite Marktrisikoprämie (vor persönlichen Steuern) sank seit Mitte 2012 bis März 2014 nahezu kontinuierlich und beträgt zum Ende des zweiten Quartals 2014 durchschnittlich 5,9 %. Sie liegt damit 0,7 Prozentpunkte unter dem gewichteten Durchschnitt in der Zeit von März 2008 bis Juni 2014 in Höhe von 6,6 %.
Die Entwicklung der I-ADVISE-Marktrisikoprämien in den betrachteten Märkten lief weitgehend parallel. Die Mittelwerte der impliziten Marktrisikoprämien schwankten aber erheblich – im DAX 30 zwischen 3,9 und 9,4 Prozentpunkten (vor persönlichen Steuern).
Zurzeit liegt die implizite Marktrisikoprämie im EuroStoxx rund einen Prozentpunkt unter dem Durchschnitt im Zeitraum von März 2008 bis Juni 2014, stieg zuletzt aber wieder an. Marktrisikoprämien für nur einen Zeitpunkt sollten nicht überinterpretiert werden, weil Verzerrungen durch verzögerte Anpassungen von Ergebnisschätzungen und Sondereffekte auftreten können. Bei Unternehmenserwerben mit dem Ziel einer langfristigen Investition ist die langfristig im Durchschnitt erwartete Marktrisikoprämie relevant.
Die Studie können Sie hier herunterladen.
Quelle: I-ADVISE AG
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