Die PREOS Global Office Real Estate & Technology AG hat am 13. Juli 2023 die Inhaber der von der Gesellschaft emittierten Wandelanleihe 2019/2024 (ISIN: DE000A254NA6 / WKN: A254NA) aufgefordert, ihre Stimme im Rahmen einer Abstimmung ohne Versammlung abzugeben. Die Abstimmung ohne Versammlung wird aufgrund eines Einberufungsverlangen eines Anleihegläubigers durchgeführt. Im Rahmen der Abstimmung ohne Versammlung, die vom 28. Juli 2023 bis zum 30. Juli 2023 stattfindet, sollen Inhaber der Wandelanleihe insbesondere einer Verlängerung der Laufzeit der Wandelanleihe um 5 Jahre (!) bis zum 09. Dezember 2029 zustimmen. Ferner sollen die Anleiheinhaber auf die Zinszahlung für das Jahr 2023 verzichten bzw. diese bis zum Laufzeitende stunden. Die ab 09. Dezember 2023 fälligen Zinsen von 7,5 % p.a. sollen ebenso nur noch zu 2 % p.a. in bar ausbezahlt werden. Die verbleibenden 5,5 % p.a. der Zinsen sollen ebenfalls bis zum Laufzeitende gestundet werden. Die Anleiheinhaber sollen des Weiteren den Vorstandsvorsitzenden der Hauptaktionärin publity AG, Herrn Frank Schneider, zum gemeinsamen Vertreter Anleihegläubiger bestellen und mit umfänglichen Befugnissen ausstatten.
Hintergrund der notwendigen Sanierung seien die negativen Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg, die hohe Inflation sowie die gestiegenen Zinsen und damit einhergehend die Zurückhaltung von Käufern bei dem Erwerb von Immobilien bzw. Immobilienportfolien.
Die SdK rät den betroffenen Anleiheinhabern, sich zu organisieren, um so eine bestmögliche Wahrung ihrer Interessen gewährleisten zu können. Der derzeitigen Beschlussvorschläge sind aus Sicht der SdK in keiner Weise akzeptabel und führen zu gravierenden Nachteilen für die Anleiheinhaber. Die Anleiheinhaber sollen weiterhin alle Risiken trage, erhalten hierfür aber keinerlei Kompensationsleistungen angeboten. Ferner scheint vor allem die Hauptaktionärin von den Beschlussvorschlägen zu profitieren, obwohl diese als größter Anleihegläubiger und größter Gesellschafter der PREOS Global Office Real Estate & Technology AG deutlich mehr zu Sanierung der Gesellschaft beitragen müsste als außenstehende Anleihegläubiger. Betroffene Anleger sollten sich daher unter www.sdk.org/preos für einen kostenlosen Newsletter registrieren, über den die SdK die Anleiheinhaber über die weiteren Entwicklungen informieren wird. Die SdK bietet allen betroffenen Anleiheinhabern ferner an, diese kostenlos auf kommenden Anleihegläubigerversammlungen zu vertreten.
Ihren betroffenen Mitgliedern steht die SdK für Fragen gerne per E-Mail unter info@sdk.org oder unter der Telefonnummer 089 / 2020846-0 zur Verfügung.
München, den 17.07.2023
SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.
Hinweis: Die SdK ist Aktionärin und Anleiheinhaberin der PREOS Global Office Real Estate & Technology AG!
Aktuelle Informationen zu Spruchverfahren bei Squeeze-out-Fällen, Organverträgen und Fusionen sowie zu Übernahmeangeboten, StaRUG-Enteignungen und Delisting-Fällen
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Montag, 17. Juli 2023
Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.: SdK ruft Anleiheinhaber der PREOS Global Office Real Estate & Technology AG zur Interessensbündelung auf
Schweizerischer Anlegerschutzverein: Credit Suisse-Aktionäre: Eine Klage nach Art. 105 FusG ist lanciert
Aufgrund der grossen Anzahl an Anfragen hat sich der Schweizerische Anlegerschutzverein (SASV) entschlossen, eine Klage nach Art. 105 FusG zu koordinieren.
Die grosse Anzahl an Anfragen durch Aktionäre der Credit Suisse in Bezug auf rechtliche Möglichkeiten im Rahmen der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hat den Schweizerischen Anlegerschutzverein (SASV) dazu bewogen, eine Klage nach Art. 105 FusG zu koordinieren und – gemeinsam mit unserem Konsulenten Dr. iur Tobias Aggteleky – einzureichen.
Basierend auf dem Fusionsgesetz wird eine Überprüfung des Umtauschverhältnisses verlangt werden, um eventuell an eine angemessene Entschädigung zu gelangen. Ziel ist es, für die Aktionäre der Credit Suisse eine Ausgleichszahlung in bar zu erstreiten, die dem Wert zwischen dem vom Fusionsvertrag festgesetzten und dem vom Gericht bestimmten Aktienkurs entspricht. Die Marktkapitalisierung der Credit Suisse lag bei Börsenschluss am letzten Handelstag vor der Übernahme durch die UBS bei CHF 7 Mrd., am 19. März 2023 wurde der Übernahmepreis mit nur CHF 3 Mrd. bekanntgegeben.
Voraussetzung für eine Teilnahme ist, dass Aktionäre am 19. März 2023, d.h. am Datum der Fusionsentscheidung, Aktien der Credit Suisse gehalten haben. Das Fusionsgesetz (Art. 105 Abs. 1 FusG) sieht eine zweimonatige Frist ab der Veröffentlichung des Fusionsbeschlusses vor, die am 12. Juni 2023 erfolgte und am 14. Juni 2023 im SHAB publiziert wurde. Da die Frist für die Klageeinreichung somit am 14. August 2023 abläuft, sollten sich Interessierte bis spätestens am 4. August 2023 über dieses Formular melden.
Die Kosten für die Klage werden von den Teilnehmenden anteilsmässig getragen, wobei diese Kosten aufgrund des Synergieeffekts relativ tief ausfallen dürften. Der SASV koordiniert diese Klage kostenlos. Der zu zahlende Kostenbeitrag dient ausschliesslich dazu, die anfallenden Kosten des Rechtsanwalts zu decken. Die definitiven Kosten werden erst nach dem Ablauf der Anmeldefrist am 4. August 2023 feststehen.
Interessierte Aktionäre der Credit Suisse können sich über folgendes Formular – unter Angabe des CS-Aktienbestands am 19. März 2023 – anmelden: hier klicken!
Quelle: Schweizerischer Anlegerschutzverein
Sonntag, 16. Juli 2023
MEDION AG – Lenovo erwirbt weitere Anteile
Ad-hoc-Mitteilung
Die gemäß § 305 Abs. 4 S.3 AktG befristete Verpflichtung zum Erwerb von Akien der MEDION AG durch die Mehrheitsaktionärin Lenovo Germany Holding GmbH, beide 45307 Essen, endete am 12. Juli 2023. Innerhalb dieser Frist wurden der Lenovo Germany Holding GmbH weitere Stück 5.044.910 Aktien zum Erwerb angedient. Unter Einrechnung der von der MEDION AG selbst gehaltenen Stück 3.736.970 Eigenen Aktien und unter der Annahme, dass alle vorliegenden Ankaufangebote auch abgewickelt werden, verfügt die Lenovo Germany Holding GmbH dann über 98,21 Prozent der Stimmrechte am € 48.418.400 betragenen Grundkapital der MEDION AG.
Essen, 13. Juli 2023
MEDION Aktiengesellschaft
Der Vorstand
____________
Anmerkung der Redaktion:
Die Einreichung der MEDION-Aktien erfolgte im Rahmen des rechtskräftig abgeschlossenen Spruchverfahrens zum Beherrschungs- und Gewinnabführungvertrag mit der Hauptaktionärin, siehe hierzu:
Die Zwei-Monats-Frist für die Andienung der MEDION-Aktien begann mit der am 12. Mai 2023 erfolgten Bekanntmachung im Bundesanzeiger:
https://spruchverfahren.blogspot.com/2023/05/bekanntmachung-zur-beendigung-des.html
Mit einem Aktieneigentum von nunmehr deutlich über 95 % wäre der wahrscheinlich nächste Schritt der Integration ein aktienrechtlicher Squeeze-out bei der MEDION AG, d.h. ein Herausdrängen der verbliebenen Minderheitsaktionäre zugunsten von Lenovo.
Samstag, 15. Juli 2023
Änderungen des Spruchverfahrens –Teil 2: Möglichkeit eines Mehrheitsvergleichs
von Rechtsanwalt Martin Arendts, M.B.L.-HSG
Das Gesetz zur Umsetzung der Umwandlungsrichtlinie und zur Änderung weiterer Gesetze sieht neben der nunmehr verpflichtend vorgesehenen anwaltlichen Vertretung in Spruchverfahren die Möglichkeit eines Mehrheitsvergleichs vor. Ein entsprechend qualifizierter Mehrheitsvergleich ist schon seit vielen Jahren von Praktikern und in der Fachliteratur gefordert worden (Puszkaljer, ZIP 2003, 518, 521, aus Hauptaktionärssichtweise: Gotthardt/Krengel, Reformbedürftigkeit des Spruchverfahrens, AG 2018, 875 - 881). Puszkajler/Sekera-Terplan, Reform des Spruchverfahrens?, NZG 2015, 1055 ff, hatten einen Akzeptanzquote von 90 % der Antragsteller als Voraussetzung diskutiert.
In der Praxis scheiterten Vergleiche häufig an nur ein oder zwei Antragstellern mit einer nur geringen betroffenen Aktienzahl. Als Zwischenlösung behalf man sich in der Praxis mit Teilvergleichen mit der Option für die dissentierenden Antragsteller, dem Vergleich noch beizutreten (was in einer überwiegenden Mehrheit der Fälle auch geschah). Im Rahmen des „Münchener Modells“ mussten die dissentierenden Antragsteller dann ihre Position alleine vertreten.
Auch der Anregung, eine von allen anderen Beteiligten und dem gemeinsamen Vertreter akzeptierte Erhöhung der Kompensation im Wege der freien Beweiswürdigung als "mehrheitskonsensuale Schätzung" auch gerichtlich festzusetzen, hatte das OLG Düsseldorf vor zehn Jahren eine Absage erteilt (Beschluss vom 8. August 2013, Az. I-26 W 17/12 (AktE). Bei einem Mehrheitsvergleich werde „das Recht des außenstehenden Aktionärs, die Angemessenheit der Leistung gerichtlich überprüfen zu lassen, unzulässig eingeschränkt“. Das OLG Düsseldorf hielt fest: „Die Beteiligten eines Spruchverfahrens sind weder gezwungen, einem Vergleich, der von den übrigen Beteiligten gewünscht wird, zuzustimmen, noch ist die Durchführung eines Spruchverfahrens nach dem Willen des Gesetzgebers davon abhängig, dass eine bestimmte Anzahl von Aktionären den Antrag auf Durchführung eines Spruchverfahrens und damit die Angemessenheit der in einer Strukturmaßnahme bestimmten Kompensation zur Überprüfung des Gerichts stellt.“ Auch als Grundlage für eine Schätzung könne ein Vergleich nicht dienen: „Dies lässt sich indessen schon mit dem Wesen des Spruchverfahrens und seiner Aufgabe nicht in Einklang bringen, denn auch eine solche Verfahrensweise läuft im Ergebnis auf einen "Zwangsvergleich" und damit auf eine unzulässige Einschränkung der gesetzlichen Rechte der außenstehenden Aktionäre hinaus.“
Mit dem neu eigefügten § 11a SpruchG wird nunmehr eine gesetzliche Grundlage für einen qualifizierten Mehrheitsvergleich eingeführt. Eine entsprechende vergleichsweise Regelung soll vom Gericht bei seiner Schätzung berücksichtigt werden können:
„Einigen sich der Antragsgegner, die gemeinsamen Vertreter und solche Antragsteller, die gemeinsam mindestens 90 Prozent des Grund- oder Stammkapitals sämtlicher Antragsteller halten, auf eine bestimmte Kompensation, so kann das Gericht deren Höhe im Rahmen seiner Schätzung berücksichtigen.“
Grundlage ist somit ein Vergleich, dem der (die Nachbesserung zahlende und die Kosten tragende) Antragsgegner, der gemeinsame Vertreter und eine qualifizierte Mehrheit der Antragsteller mit 90 % der von Antragstellern vertretenen Aktien zugestimmt hat. Angesichts dieses hohen Quorums kann ein Mehrheitsvergleich nur dann scheitern, wenn (ehemalige) Minderheitsaktionäre mit einem substantiellen Aktieneigentum nicht zustimmen. Auch dann ist das Gericht nicht zwingend an eine derartige Regelung gebunden, sondern kann sie bei der Schätzung berücksichtigen. Eine längere Zeit dauernde Beweiserhebung, etwa durch Einholung eines gerichtlichen Sachverständigengutachtens, ist aber dann nicht mehr erforderlich.
Die Möglichkeit eines Mehrheitsvergleichs ist erst für neu eingeleitete Verfahren anzuwenden (§ 17 Abs. 3 Spruch in der Neufassung: „Spruchverfahren (…), in denen ein Antrag auf gerichtliche Entscheidung ab dem 31. Januar 2023 gestellt wurde.“), so dass sich die praktische Bedeutung erst in einiger Zeit zeigen wird.
Der Rechtsgedanke hinter dieser Neuregelung kann ggf. aber auch für Altverfahren genutzt werden. Das OLG Düsseldorf hat zwar kürzlich festgehalten, dass ein mit maßgeblichen Antragstellern (mit 40 % der betroffenen Aktien) nur "inter partes" vereinbarter Vergleich (in dem dort entschiedenen Fall AXA Konzern) kein Gegenstand der Angemessenheitsprüfung in einem Spruchverfahren sei (Beschluss vom 20. Juni 2022, Az. I-26 W 3/20 [AktE]). Angesichts der nunmehr ausdrücklich eingefügten gesetzlichen Grundlage wird man zukünftig aber nicht mehr mit „dem Wesen des Spruchverfahrens und seiner Aufgabe“ argumentieren können, so dass eine Berücksichtigung eines qualifizierten gerichtlichen Vergleichs auch für die Schätzung des Unternehmenswerts in Altverfahren neu zu überdenken ist.
Der Beitrag wird mit
weiteren Aspekten der Neuregelung, wie etwa die Abschaffung des
Nichtabhilfebeschlusses im Spruchverfahren, fortgesetzt.
Wasserstandsmeldung zum Übernahmeangebot für Aktien der MS Industrie AG
Quelle: Bundesanzeiger vom 14. Juli 2023
Freitag, 14. Juli 2023
Anfechtungslage zur LUDWIG-BECK-Hauptversammlung
München
- ISIN DE0005199905 / Wertpapier-Kenn-Nr. 519 990 -
Gemäß § 246 Abs. 4 Satz 1 AktG geben wir bekannt, dass ein Aktionär Anfechtungsklage (§ 246 AktG) gegen den folgenden auf der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Mai 2023 gefassten Beschluss erhoben hat:
― Gegen den unter Tagesordnungspunkt 2a (Entlastung der Mitglieder des Vorstands) gefassten Beschluss, dem Vorstandsvorsitzenden für das Geschäftsjahr 2022 Entlastung zu erteilen.
Die Klage ist beim Landgericht München I, Abteilung für Zivilsachen, unter dem Aktenzeichen 5 HK O 7211/23 anhängig.
München, im Juli 2023
- Der Vorstand -
Quelle: Bundesanzeiger vom 14. Juli 2023
Corestate: Außerordentliche Hauptversammlung stimmt mit sehr großer Mehrheit für Umstrukturierung des Grundkapitals
- Aktienanzahl wird von rund 34 Mio. auf rund 166 Mio. erhöht
- Abschluss der Neukapitalisierung für August 2023 geplant
Luxemburg, 14. Juli 2023 – Die heutige außerordentliche Hauptversammlung der Corestate Capital Holding S.A. ("Corestate") hat alle Tagesordnungspunkte mit sehr großer Mehrheit angenommen. Wesentlicher Beschlussgegenstand war die Umsetzung eines sogenannten „Coup d'accordéon“ („Kapitalschnitt“). In diesem Kontext wird nach einer Kapitalherabsetzung das Kapital der Gesellschaft durch Ausgabe von rund 132 Mio. neuen Aktien erhöht. Die Gesamtzahl der Aktien steigt damit von rund 34,2 Mio. auf rund 166,2 Mio. Aktien. Die Beschlüsse zum Kapitalschnitt stehen unter der aufschiebenden Bedingung, dass der Zeichnungsprozess für die Ausgabe der neuen Aktien erfolgreich abgeschlossen wird.
Im Rahmen der Anleiherestrukturierung und Neukapitalisierung wird den Anleihegläubigern eine signifikante Beteiligung am Eigenkapital ermöglicht. Mit den heute gefassten Beschlüssen ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Neukapitalisierung der Corestate Gruppe geschaffen worden, die planmäßig im August 2023 abgeschlossen werden soll.
Als weitere Tagesordnungspunkte wurden Herr Dr. Sven-Marian Berneburg und Herr Dr. Carlos Mack als Mitglieder des Aufsichtsrats bestätigt und für die kommenden drei Jahre bestellt.
Mittwoch, 12. Juli 2023
Silver Lake sichert sich 71 % der Aktien der Software AG – Aktionäre haben nur noch fünf Tage Zeit, um ihre Aktien zum Angebotspreis von 32,00 Euro anzudienen
NICHT ZUR FREIGABE, VERÖFFENTLICHUNG ODER VERTEILUNG (GANZ ODER TEILWEISE) IN, NACH ODER VON EINER JURISDIKTION, IN DER EINE SOLCHE FREIGABE, VERÖFFENTLICHUNG ODER VERTEILUNG EINE VERLETZUNG DER EINSCHLÄGIGEN GESETZE DIESER JURISDIKTION DARSTELLEN WÜRDE.
- Silver Lake sichert sich zum 12. Juli einen Anteil von 71 Prozent einschließlich angedienter Aktien
- Seit dem 7. Juli hat Silver Lake keine weiteren Aktien am Kapitalmarkt erworben
- Das Angebot von Silver Lake zu 32,00 Euro ist die einzige Möglichkeit für Aktionäre, zu einer sehr attraktiven Prämie gegenüber dem aktuellen Aktienkurs zu verkaufen und so maximalen Wert in kürzester Zeit zu erzielen
- Silver Lake bekräftigt, dass ein Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvertrag (BGAV) zur Finanzierung des Übernahmeangebots nicht erforderlich ist und beabsichtigt daher nicht, einen BGAV abzuschließen
- Silver Lake beabsichtigt, die Software AG nach Abwicklung des Übernahmeangebots von der Börse zu nehmen
12. Juli 2023 – Silver Lake, ein global führendes Technologie-Investmentunternehmen, hat heute gemeinsam mit der Mosel Bidco SE, einer Holdinggesellschaft, die von Fonds kontrolliert wird, die von Silver Lake verwaltet oder beraten werden („Silver Lake“) bekannt gegeben, sich seit Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse der Annahmefrist am 29. Juni und kurz vor Ablauf der weiteren Annahmefrist zusätzliche acht Prozent der Software AG-Aktien gesichert zu haben. Silver Lake hat sich damit zum 12. Juli 2023 71 Prozent der Software AG-Aktien gesichert. Dies umfasst nicht die Anleihen, die von Silver Lake gehalten werden und die in Software AG-Aktien gewandelt werden könnten.
Aktionäre der Software AG können ihre Aktien noch bis zum Ende der weiteren Annahmefrist am 17. Juli 2023 zum Angebotspreis von 32,00 Euro andienen, welcher über dem aktuellen Aktienkurs liegt. Sollten Aktionäre ihre Aktien nicht andienen, besteht keine Garantie dafür, dass sie einen so attraktiven Preis für ihre Aktien erzielen können oder diese angesichts der eingeschränkten Liquidität und geringer Handelsvolumina der Software AG-Aktie verkaufen können. Seit dem 7. Juli hat Silver Lake keine weiteren Aktien am Kapitalmarkt erworben.
Silver Lake bekräftigt, dass kein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BGAV) zur Finanzierung des Übernahmeangebots oder zur Erreichung der wirtschaftlichen und strategischen Ziele von Silver Lake erforderlich ist. Silver Lake beabsichtigt daher nicht, einen BGAV abzuschließen.
Nach Abwicklung des Übernahmeangebots beabsichtigt Silver Lake, die Software AG von der Börse zu nehmen, um das Management bei der Umsetzung seiner Strategie in einem nicht-börsennotierten Umfeld und mit dem Rückhalt eines neuen Mehrheitseigentümers zu unterstützen.
Über Silver Lake
Silver Lake ist ein globales Technologie-Investmentunternehmen mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 95 Milliarden US-Dollar und einem Team von Fachleuten in Nordamerika, Europa und Asien. Die Portfoliounternehmen von Silver Lake erwirtschaften zusammen einen Jahresumsatz von mehr als 282 Milliarden US-Dollar und beschäftigen weltweit mehr als 713.000 Mitarbeiter. Weitere Informationen über Silver Lake und sein Portfolio finden Sie unter http://www.silverlake.com.
Über Software Aktiengesellschaft
Software AG vereinfacht die vernetzte Welt. Seit ihrer Gründung in 1969 hilft sie die Erlebnisse zu liefern, die Mitarbeiter, Partner und Kunden heutzutage erwarten. Ihre Technologien schaffen die digitale Infrastruktur die Applikationen, Geräte, Daten und Clouds integrieren; vereinfachte Prozesse fördern; und „Dinge“ wie Sensoren, Geräte und Maschinen vernetzt. Sie hilft mehr als 10.000 Unternehmen ein wirklich vernetztes Unternehmen zu werden und smartere Entscheidungen schneller zu treffen. Das Unternehmen beschäftigt rund 5.000 Mitarbeiter in mehr als 70 Ländern und erzielt einen Jahresumsatz von über 950 Millionen Euro.
LEHNER INVESTMENTS AG: Mehrheitsaktionärin beabsichtigt Verkauf sämtlicher Aktien
München, 12. Juli 2023 – Der Vorstand der im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse notierten LEHNER INVESTMENTS AG (ISIN DE000A2DA406), München, hat im Laufe des heutigen Tages von der Mehrheitsaktionärin LEHNER INVESTMENTS GLOBAL PARTNER Ltd erfahren, dass ein Verkauf sämtlicher von der Mehrheitsaktionärin gehaltenen Aktien beabsichtigt ist und zu diesem Zweck in der kommenden Woche eine entsprechende Rahmenvereinbarung mit dem potenziellen neuen Mehrheitsaktionär abgeschlossen werden soll.
Herr Markus Lehner hatte in der Gruppe in der Vergangenheit diverse operative Funktionen. Er war nicht nur Namensgeber der verschiedenen Gruppengesellschaften, sondern zugleich Vorstandsvorsitzender der LEHNER INVESTMENTS AG als auch ihr Aufsichtsratsvorsitzender. Zuletzt war er Director der LEHNER INVESTMENTS ENGINEERING Ltd. Nunmehr beabsichtigt er, sämtliche Aktien zu veräußern. Die Identität des Käufers ist dem Vorstand unbekannt.
Kontrollerlangung über die SPOBAG AG - Angebotsunterlage angekündigt
Veröffentlichung der Erlangung der Kontrolle über die SPOBAG AG gemäß § 35 Abs. 1 Satz 1 i.V.m. § 10 Abs. 3 Satz 1 und 2 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG)
1. Bieter:
Baumann Vermögensverwaltung GmbH
Dieselstraße 21
85748 Garching b. München
Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 268345
2. Zielgesellschaft:
SPOBAG AG
c/o LIVIA Corporate Development SE
Alter Hof 5
80331 München
eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf unter HRB 38644
3. Aktien der Zielgesellschaft
Auf den Inhaber lautende Stückaktien, ISIN DE0005490601 / WKN 549060
4. Angaben zum Kontrollerwerb
Der Bieter hat am 05.07.2023 durch den Erwerb von Aktien der Zielgesellschaft die Kontrolle gemäß § 35 Abs. 1 i.V.m. § 29 Abs. 2 WpÜG über die Zielgesellschaft erlangt.
Der Bieter verfügt unmittelbar über 440.094 Stückaktien der Zielgesellschaft, mithin über insgesamt 88,02 % der Stimmen an der SPOBAG AG.
Über den oben genannten Stimmrechtsanteil hinaus hält der Bieter keine weiteren gemäß § 30 WpÜG zuzurechnenden Stimmrechte an der Zielgesellschaft.
5. Weiterer Kontrollerwerber
Mit dem vorgenannten Eigentumserwerb von Aktien der Zielgesellschaft durch den Bieter hat auch folgende Person mittelbar die Kontrolle im Sinne von § 35 Abs. 1 i.V.m. § 29 Abs. 2 WpÜG über die Zielgesellschaft erlangt:
Frau Bettina Baumann, München, geb. 05.12.1998
Frau Bettina Baumann hält unmittelbar keine Aktien der Zielgesellschaft. Ihr werden aber die die Stimmrechte aus den vom Bieter unmittelbar gehaltenen 440.094 gehaltenen Stückaktien an der Zielgesellschaft, mithin Stimmrechte in Höhe von 88,02% an der Zielgesellschaft, nach § 30 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpÜG zugerechnet.
Diese Veröffentlichung gemäß § 35 Abs. 1 i.V.m. § 10 Abs. 3 WpÜG erfolgt daher auch im Namen der vorstehend genannten Person („Weiterer Kontrollerwerber").
Der Bieter wird mit der Durchführung des Pflichtangebots auch die aus § 35 WpÜG resultierenden Verpflichtungen des Weiteren Kontrollerwerbers erfüllen. Dieser wird daher kein gesondertes Pflichtangebot für die Aktien der Zielgesellschaft veröffentlichen.
6. Veröffentlichung der Angebotsunterlage
Der Bieter wird nach Gestattung der Veröffentlichung der Angebotsunterlage durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht gegenüber allen Aktionären gemäß § 35 Abs. 2 WpÜG ein Pflichtangebot auf den Erwerb sämtlicher Aktien der SPOBAG AG abgeben („Pflichtangebot“). Die Veröffentlichung der Angebotsunterlage und weiterer das Pflichtangebot betreffender Informationen erfolgt nach der Gestattung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht („BaFin“) im Internet unter:
http://www.spobag-offer.de
Zudem wird ein Hinweis auf die Veröffentlichung der Angebotsunterlage im Bundesanzeiger bekannt gemacht werden.
7. Wichtige Informationen
Diese Bekanntmachung stellt weder ein Angebot zum Kauf noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Verkauf von Aktien der SPOBAG AG dar. Inhabern von Aktien der SPOBAG AG wird dringend empfohlen, die Angebotsunterlage sowie alle sonstigen im Zusammenhang mit dem Pflichtangebot stehenden Dokumente zu lesen, sobald diese bekannt gemacht worden sind, da sie wichtige Informationen enthalten werden.
Das Pflichtangebot wird ausschließlich nach dem Recht der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere nach dem WpÜG und der Verordnung über den Inhalt der Angebotsunterlage, die Gegenleistung bei Übernahmeangeboten und Pflichtangeboten und die Befreiung von der Verpflichtung zur Veröffentlichung und zur Abgabe eines Angebots (WpÜG-Angebotsverordnung) durchgeführt.
München, den 12.07.2023
Baumann Vermögensverwaltung GmbH
Die Geschäftsführung
PFOF-Verbot: EU setzt sich gegen Neobroker durch
IVA-News Nr. 7 / Juli 2023
Das Geschäftsmodell des „Payment For Order Flow“ (PFOF) wird vor allem von Neobrokern und Trading-Apps genutzt. Hierbei erhält der Broker von größeren Wertpapier-Handelshäusern eine Vergütung für die Order. Vorteil: Eine solche Zahlung ermöglicht für kleine Auftragsvolumen günstige Transaktionskosten. Nachteil: Kosten-Intransparenz und Interessenskonflikte. Die Befürchtung der (Verbraucher-)Schutzorganisationen ist, dass sich der Broker aufgrund der (höheren) Rückvergütung für ein bestimmtes Handelshaus entscheidet und die Order nicht aufgrund des besten Kurses zugunsten des Kunden durchführt. Die EU strebt nun mit Übergangsfrist bis 2026 ein Verbot an. Betroffen davon sind besonders Kleinanleger mit Ordergrößen mit durchschnittlich ca. 500 EUR. Eine Verteuerung der Transaktionskosten ist möglich. Bei großen Orders ist der Handel über amtliche Börsen attraktiver.
Eine rechtliche Regelung könnte im Rahmen eines Updates der europäischen Finanzmarktrichtlinie MiFID II geschehen.
Der IVA hat sich in der Vergangenheit gegen eine niederschwellig zugängliche „Glücksspiel“-Orientierung von Kapitalmarktprodukten ausgesprochen, daher unterstützen wir ein Verbot des PFOF.
Quelle: IVA - Interessenverband für Anleger
Russische Ersatzaktien: Deutsche Bank bereitet auf Verluste vor
In einer Aussendung der Deutschen Bank an Eigentümer von russischen Ersatzaktien (Depositary Receipts) von Anfang Juni wird über neue Problemstellungen informiert: Die Konvertierung von Ersatzaktien in russische Originalpapiere kann nicht sichergestellt werden. Einerseits erfolgt ein Umtausch ohne Einbindung der Bank, andererseits sind die Originalpapiere teilweise nicht erhältlich. Nach Berichten der Agentur Reuters ist dies auf das Vorgehen russischer Behörden zurückzuführen. Betroffen sind Papiere von Aeroflot, LSR Group, Mechel und Novolipetsk Steel.
Quelle: IVA - Interessenverband für Anleger
Muehlhan AG: Korrektur der Konzernprognose für das Geschäftsjahr 2023
Hamburg, den 12. Juli 2023 – Die Muehlhan AG (Open Market; ISIN DE000A0KD0F7; WKN A0KD0F) (die „Gesellschaft“) gibt bekannt, dass die Konzernprognose für das Geschäftsjahr 2023 korrigiert wird.
In dem am 14. April 2023 veröffentlichten Geschäftsbericht 2022 wurden für das Geschäftsjahr 2023 Umsatzerlöse von € 15 bis € 20 Mio. und ein ausgeglichenes EBIT prognostiziert.
Die Gesellschaft erwartet nunmehr Umsatzerlöse von € 10 bis € 15 Mio. und ein EBIT zwischen € -2,0 und € -2,5 Mio.
Die Hauptgründe für die Prognosekorrektur sind unerwartet geringere Geschäftsaktivitäten im Nahen Osten und eine stärkere Belastung der russischen Gesellschaft durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen.
Zusätzlich geht die Gesellschaft davon aus, dass das Konzernergebnis aufgrund von Einmaleffekten insbesondere im Zusammenhang mit der Abwicklung des Verkaufs wesentlicher Tochtergesellschaften und anderer Vermögenswerte im letzten Jahr sowie Kosten im Zusammenhang mit dem Aktienrückkaufprogramm deutlich stärker beeinflusst wird als erwartet. Außerdem erwartet die Gesellschaft, dass sich das im Geschäftsbericht 2022 genannte Risiko aus der Beendigung eines Investitionsprojekts an der deutschen Nordseeküste realisieren wird. Hierfür hat die Gesellschaft eine entsprechende Rückstellung gebildet.