Corporate News
- Jüngste Entwicklungen auf der Zins- und Inflationsseite verschärfen
Belastungen für operatives Geschäft und führen zu weiteren
Bewertungsrisiken
- Eingeleitete Kostensenkungsmaßnahmen werden erweitert
- Entschuldung und Refinanzierung haben oberste Priorität
Frankfurt, 14. Juni 2022 - Die weiter angestiegene Unsicherheit im
Immobiliensektor führt aktuell durch die hohe Dynamik der Zins- und
Inflationsspirale zu einem Einbruch der Transaktionsvolumina im Gesamtmarkt.
Damit verbunden ist eine Ausweitung der Bewertungsspannen für Immobilien
über fast alle Risiko- und Anlageklassen hinweg. Dies erhöht auf
Unternehmensseite die Belastungen für das operative Geschäft und hat eine
Zunahme der Bewertungsrisiken zur Folge. Im weiteren Jahresverlauf können
daher Wertanpassungen bei Immobilien sowie eine Erhöhung der Risikovorsorge
gemäß IFRS 9 für einzelne Bilanzpositionen im Corestate-Konzern nicht
ausgeschlossen werden.
Der Vorstand hat parallel die bereits laufenden Kostensenkungsmaßnahmen
nochmals deutlich erweitert. Das Ziel ist bis Jahresende eine strukturelle
Anpassung der Gruppe hin zu einem effizienten und leistungsfähigen
Investment-Haus mit den bestehenden Schwerpunkten Real Estate Equity und
Debt umzusetzen. Aktuell werden hierzu auf der Kostenseite operative
Bereiche gebündelt, Doppelfunktionen und Overheads konsequent abgebaut,
Büros geschlossen sowie alle Sachkosten und sonstige Aufwendungen auf den
Prüfstand gestellt.
In seiner heutigen Sitzung hat der Vorstand zudem entschieden, im Segment
Real Estate Debt Wertberichtigungen auf den Firmen- und Markenwert sowie
eine Risikovorsorge für ausstehende Performance-Gebühren und
Brückenfinanzierungen der Helvetic Financial Services (HFS) in Höhe von
insgesamt EUR 392 Mio. vorzunehmen. Ausgangspunkt für den Vorstand war die
Entscheidung der unabhängigen Kapitalverwaltungsgesellschaft, für den von
der HFS beratenen Stratos II Fonds, die Rücknahme der Anteilsscheine bis auf
Weiteres auszusetzen und eine mögliche Umstrukturierung und Weiterführung
des Fonds vorzubereiten. Angesichts der großen wirtschaftlichen Bedeutung
des Fonds für die kurz- bis mittelfristigen Geschäftsaussichten der HFS
führt dies in der Folge zu einer strategischen Neubewertung und Anpassung
der korrespondierenden Bilanzpositionen. Der Vorstand hat darüber hinaus
entschieden, in Anbetracht der deutlichen Verschlechterung des
makroökonomischen Umfeldes, auch bei der Corestate Bank die Firmenwerte um
etwa EUR 61 Mio. anzupassen.
Jenseits der operativen und marktseitigen Herausforderungen haben die
Liquiditätssicherung und die Entschuldung des Konzerns oberste Priorität.
Vor dem Hintergrund der angespannten Situation der weltweiten Finanzmärkte
hat der Vorstand für die beiden bevorstehenden kurzfristigen Fälligkeiten
einer Wandelanleihe in Höhe von EUR 180 Mio. im November 2022 und einer
Senior-Anleihe in Höhe von EUR 298 Mio. fällig im April 2023 daher Berater
mandatiert, um mit den Anleihegläubigern eine Refinanzierungslösung zu
sondieren.
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