- KKR wird freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot an sämtliche
Aktionäre zum Preis von EUR 63,00 in bar abgeben
- Vorstand und Aufsichtsrat heißen strategische Partnerschaft mit
KKR sowie freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot willkommen
- Axel Springer profitiert von neuem strategischen und
finanziellen Partner, der das langfristige Wachstum und die
Investitionsstrategie unterstützt
- Aktionäre profitieren von erheblicher Prämie von 39,7 Prozent
auf unbeeinflussten Aktienkurs sowie sofortiger und sicherer
Wertrealisierung
- Beteiligungsgesellschaften von Friede Springer und Mathias
Döpfner haben mit KKR eine Aktionärsvereinbarung getroffen und
werden ihre Anteile weiterhin halten
Axel Springer SE ("Axel Springer" oder das "Unternehmen") hat
heute eine Investorenvereinbarung mit Traviata II S.à r.l., einer
Holdinggesellschaft ("Investor") im Besitz von Fonds, die von der
Beteiligungsgesellschaft KKR gehalten werden, getroffen. Im Zuge
dessen soll eine strategische Partnerschaft eingegangen werden, die
die langfristige Wachstums- und Investitionsstrategie des
Unternehmens unterstützt. In diesem Zusammenhang hat der Investor
seine Absicht mitgeteilt, für sämtliche ausstehenden Aktien von Axel
Springer ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot (das
"Angebot") in Höhe von EUR 63,00 je Aktie in bar (der
"Angebotspreis") abzugeben.
Die heutige Ankündigung und das Angebot von KKR sind das Ergebnis
einer Überprüfung strategischer Optionen sowie eines sorgfältig
geführten Prozesses, der vom Vorstand von Axel Springer im
Zusammenhang mit der Wachstumsstrategie in die Wege geleitet wurde.
Diese Wachstumsstrategie wurde im Dezember 2018 vorgestellt.
Der Vorstand von Axel Springer hat verschiedene Optionen geprüft,
darunter die Suche nach einem verlässlichen und engagierten Investor
sowie strategischen Partner, der die Umsetzung der
Unternehmensstrategie mitträgt und zugleich den Aktionären von Axel
Springer die Möglichkeit gibt, einen erheblichen Anteil des
angestrebten langfristigen Werts sofort und im Voraus zu sichern.
Partnerschaft zur Verfolgung neuer Wachstumschancen
Axel Springer möchte ein weltweit führender Anbieter von digitalem
Journalismus und digitalen Rubrikenangeboten werden. KKR verfügt über
erhebliche Expertise in den Bereichen Digital und Medien sowie eine
beeindruckende Bilanz an erfolgreichen Investitionen in Deutschland
und in ganz Europa. Der Investor stellt für Axel Springer einen
starken strategischen und finanziellen Partner dar. KKR unterstützt
die Strategie von Axel Springer, die vorsieht, in weitere
Wachstumsprojekte zur langfristigen Wertgenerierung zu investieren.
Darüber hinaus sind sich die Parteien einig, dass Axel Springer auch
in Zukunft über sämtliche Kanäle hinweg, national wie international,
eine führende Stimme für unabhängigen Journalismus sein wird.
Anpassung der Prognose
Der Vorstand ist von den Vorteilen der langfristigen
Wachstumsstrategie des Unternehmens überzeugt. Sie zielt darauf ab,
weiteres Wachstumspotenzial in den Bereichen Classifieds und
digitaler Journalismus zu heben. Der Vorstand hält daher an den für
die Umsetzung seiner Wachstumsstrategie geplanten Investitionen für
das Geschäftsjahr 2019 fest, obwohl die gesamtwirtschaftliche
Entwicklung schwächer als geplant verläuft, wodurch die
Erlösentwicklung vor allem bei den Job Classifieds schwächer
ausfällt. Hieraus und aus der zwischenzeitlich in Frankreich
verabschiedeten Digitalsteuer ergibt sich eine teilweise Anpassung
der für 2019 erwarteten Umsatzerlös- und Ergebnisentwicklung. Axel
Springer erwartet deshalb, dass der Konzernumsatz im Geschäftsjahr
2019 auf berichteter Basis im niedrigen einstelligen Prozentbereich
zurückgehen und organisch im niedrigen einstelligen Prozentbereich
ansteigen wird. Das bereinigte EBITDA soll einen Rückgang im
mittleren einstelligen Prozentbereich (berichtet) zeigen bzw.
organisch auf Vorjahresniveau liegen. Der Umsatz im Segment
Classifieds Media soll berichtet auf Vorjahresniveau liegen bis zu
einem Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich und organisch
im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ansteigen. Axel
Springer erwartet, dass das bereinigte EBITDA im Segment Classifieds
Media einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich
(berichtet) ausweisen und organisch auf Vorjahresniveau liegen wird.
Wesentlicher Inhalt des Angebots
Der Angebotspreis beinhaltet eine überaus attraktive Prämie von
rund 39,7 Prozent auf den unbeeinflussten Aktienkurs von EUR 45,10
vom 29. Mai 2019, dem letzten Börsenschlusskurs, bevor Gespräche mit
KKR über eine mögliche strategische Investition in Axel Springer
bestätigt wurden. Der Angebotspreis beinhaltet ferner einen Aufschlag
von rund 31,5 Prozent auf den unbeeinflussten dreimonatigen
volumengewichteten Durchschnittskurs von EUR 47,93 und eine
erhebliche Prämie auf das von Bloomberg ermittelte Analystenkursziel
im Median von EUR 55,80, jeweils bezogen auf den 29. Mai 2019. Das
Angebot impliziert einen Equity Value von Axel Springer von circa EUR
6,8 Milliarden. Die Durchführung setzt eine Mindestannahmequote von
20 Prozent sowie den Erhalt weiterer üblicher Vollzugsbedingungen
voraus, darunter außenwirtschaftliche Genehmigungen sowie
Kartellfreigaben.
Vorstand und Aufsichtsrat von Axel Springer befürworten das
Angebot und die strategische Partnerschaft. Vorbehaltlich der
sorgfältigen Prüfung der Angebotsunterlage und der Wahrnehmung ihrer
gesetzlichen Verpflichtungen gehen Vorstand und Aufsichtsrat von Axel
Springer davon aus, in ihrer begründeten Stellungnahme den Aktionären
des Unternehmens zu empfehlen, das Angebot anzunehmen.
Investorenvereinbarung
Axel Springer hat eine Investorenvereinbarung mit KKR
beziehungsweise mit von Friede Springer und Mathias Döpfner
kontrollierten Beteiligungsgesellschaften geschlossen. Aus der
Investorenvereinbarung gehen die wesentlichen Eckpfeiler sowie die
rechtliche Struktur der vereinbarten Transaktion hervor. Außerdem
sind darin zukünftige Corporate-Governance-Richtlinien für das
Unternehmen im Anschluss an eine erfolgreiche Angebotsumsetzung
festgehalten. Insbesondere wird Axel Springer weiterhin eine
Europäische Aktiengesellschaft (European Stock Corporation, SE)
bleiben. Wie in der Investorenvereinbarung vorgesehen, unterstützen
die Parteien die langfristige Strategie von Axel Springer. Die
journalistische Unabhängigkeit der Medienangebote von Axel Springer
wird erhalten bleiben.
Zukünftige Unternehmensführung
Die derzeitigen Aktionäre Friede Springer, die 42,6 Prozent der
Anteile kontrolliert, und der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner,
der 2,8 Prozent der Anteile besitzt, haben mit dem Investor gesondert
vereinbart, ihre Beteiligungen an der Axel Springer SE zu behalten.
Die Aktionärsvereinbarung ist abhängig vom Abschluss des Angebots und
sieht vor, dass keine Entscheidungen auf Gesellschafterebene ohne die
Zustimmung von Friede Springer getroffen werden können. Damit ist die
Kontinuität in Bezug auf die Governance und die Unternehmensführung
gewährleistet.
Die derzeitigen Vorstandsmitglieder von Axel Springer werden
weiterhin das Unternehmen führen. Der Aufsichtsrat wird sich auch in
Zukunft unter der Führung des derzeitigen Vorsitzenden Ralph Büchi
aus neun Mitgliedern zusammensetzen. Unter der Voraussetzung, dass
das Angebot erfolgreich ist und alle Bedingungen erfüllt werden, wird
der Investor eine angemessene Vertretung im Aufsichtsrat von Axel
Springer anstreben.
Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer, sagte:
"Der Vorstand begrüßt eine mögliche Partnerschaft mit KKR, da sie für
das Unternehmen eine hervorragende strategische Perspektive eröffnet.
Unsere Wachstumspläne werden in den nächsten Jahren erhebliche
Investitionen in Mitarbeiter, Produkte, Technologie und Marken
erfordern. Durch die strategische Partnerschaft mit KKR könnten wir
erhebliche Wachstumschancen ergreifen, da wir uns zusätzliche
finanzielle Ressourcen erschließen und uns zugleich von der reinen
Fokussierung auf kurzfristige Finanzziele lösen. KKR ist ein
langfristig orientierter Partner, der unser Engagement für
unabhängigen Journalismus und unsere Unternehmensbestimmung, zu
freien Entscheidungen beizutragen, respektiert und mitträgt."
Julian Deutz, Finanzvorstand von Axel Springer, sagte: "Als
Vorstand von Axel Springer konzentrieren wir uns voll darauf, das
bestmögliche Ergebnis für unsere Aktionäre zu erzielen. Das Angebot
von EUR 63,00 beinhaltet eine attraktive Prämie und ist das Ergebnis
eines vom Vorstand gewissenhaft geführten Prozesses."
Friede Springer sagte: "Unsere journalistischen Prinzipien und
unsere Unternehmenskultur bleiben die Grundlage, auf die wir bauen
und in die wir vertrauen. KKR wäre ein guter Partner, der dies
genauso sieht und mit dem Axel Springer die nächsten bedeutenden
Schritte vollziehen könnte."
Ralph Büchi, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Axel Springer,
sagte: "Der Aufsichtsrat ist überzeugt, dass die geplante
Partnerschaft mit KKR eine ausgezeichnete Gelegenheit für Axel
Springer ist. Sie baut auf den Stärken und Werten des Unternehmens
auf und ebnet gleichzeitig den Weg für signifikante zusätzliche
Wachstumschancen. Axel Springer bleibt eine wichtige journalistische
Stimme im In- und Ausland. Dies wird auch durch das langfristige
Engagement von Friede Springer und die Kontinuität im Vorstand
sichergestellt."
Der Investor wird die Angebotsunterlage gemeinsam mit weiteren
Informationen in Bezug auf das öffentliche Übernahmeangebot auf
folgender Website zugänglich machen: www.traviata-angebot.de.
Für Axel Springer SE agieren Allen & Company LLC sowie Goldman
Sachs als Finanzberater, Hengeler Mueller fungiert als Rechtsberater.
Lazard & Co ist mit der Beratung des Aufsichtsrats der Axel Springer
SE in finanziellen Fragen betraut.
Wichtiger Hinweis
Diese Pressemitteilung stellt keine Stellungnahme von Vorstand
oder Aufsichtsrat zu dem angekündigten Angebot dar. Vorstand und
Aufsichtsrat werden nach Veröffentlichung der Angebotsunterlage durch
den Investor eine begründete Stellungnahme gemäß § 27 WpÜG abgeben.
Den Aktionären wird empfohlen, die Stellungnahme vollständig zu
lesen, bevor sie ihre Entscheidung über Annahme oder Ablehnung des
Angebots treffen. Alleinverbindlich für das Angebot selbst ist die
Angebotsunterlage des Investors. Aktionäre sollten ebenfalls
beachten, dass es sich bei ihren Aktien von Axel Springer SE um
vinkulierte Namensaktien handelt, die nur mit Zustimmung der
Gesellschaft übertragen werden können. Vorstand und Aufsichtsrat von
Axel Springer SE werden ihre bisherige Praxis der Zustimmung zur
Übertragung von Aktien unter Berücksichtigung ihrer Unterstützung des
angekündigten Angebots fortsetzen.
Über Axel Springer
Axel Springer ist ein Medien- und Technologieunternehmen und in
mehr als 40 Ländern aktiv. Mit den Informationsangeboten ihrer
vielfältigen Medienmarken (u.a. BILD, WELT, BUSINESS INSIDER,
POLITICO Europe) und Rubrikenportalen (StepStone Gruppe und AVIV
Group) hilft die Axel Springer SE Menschen, freie Entscheidungen für
ihr Leben zu treffen. Der Wandel vom traditionellen Printmedienhaus
zu Europas führendem Digitalverlag ist heute erfolgreich
abgeschlossen. Das nächste Ziel ist gesteckt: Durch beschleunigtes
Wachstum will Axel Springer Weltmarktführer im digitalen Journalismus
und bei den digitalen Rubrikenangeboten werden. Das Unternehmen hat
seinen Hauptsitz in Berlin und beschäftigt mehr als 16.300
Mitarbeiter weltweit. Im Geschäftsjahr 2018 erwirtschaftete Axel
Springer 71 Prozent der Erlöse und 84 Prozent des Gewinns (ber.
EBITDA) mit digitalen Aktivitäten.