Pressemitteilung
Unternehmen erwartet moderate Umsatzveränderung im GJ 2020
- Osram schließt im Zuge der Übernahmeofferte Zusammenschlussvereinbarung
mit ams
- Osram-Gremien empfehlen ams-Angebot in begründeter Stellungnahme
- Mitarbeiter bis Ende 2022 vor fusionsbedingten Kündigungen geschützt
- Brigitte Ederer wird als unabhängige Monitorin über die Vereinbarung
wachen
- Konzern erwartet moderate Umsatz- und Margenentwicklung für GJ2020
- Einsparziele auf Jahresbasis deutlich übererfüllt
Osram hat mit ams eine umfangreiche Zusammenschlussvereinbarung geschlossen
und empfiehlt seinen Aktionären die Annahme des aktuellen Übernahmeangebots.
"Wir haben uns nach intensiven Verhandlungen auf viele entscheidende
Rahmenbedingungen für die Zukunft von Osram und unserer Mitarbeiter
geeinigt", sagte Olaf Berlien, CEO der OSRAM Licht AG. "Am wichtigsten ist,
dass die Mitarbeiter an deutschen Standorten bis Ende 2022 vor
fusionsbedingten Kündigungen geschützt sind." Zudem soll die starke Marke
Osram im Unternehmensnamen des neuen Konzerns reflektiert werden. Der
Sensorspezialist ams unterstützt ausdrücklich die Photonik-Strategie von
Osram.
Osram und ams haben sich auf wichtige Punkte für die Integration von Osram
in den gemeinsamen Konzern geeinigt: So ist eine Beschäftigungssicherung mit
dem Ausschluss fusionsbedingter Kündigungen bis Ende 2022 für die
Mitarbeiter an deutschen Standorten vorgesehen und vom Standort München als
Co-Konzernzentrale würde etwa die Hälfte der Zentralfunktionen geleitet.
Brigitte Ederer, ehemaliges Vorstandsmitglied der Siemens AG und ehemals
Aufsichtsratsvorsitzende der ÖBB, wird als unabhängige Monitorin den
Zusammenschluss der beiden Unternehmen überwachen und durchsetzen.
Nach Abschluss der Kooperationsvereinbarung empfehlen Aufsichtsrat und
Vorstand den Osram-Aktionären das vorliegende Übernahmeangebot des
österreichischen Sensorherstellers ams. Der gebotene Preis von 41 Euro je
Aktie in bar stellt aus Sicht der Gremien eine angemessene Bewertung des
Unternehmens dar, wie es in der begründeten Stellungnahme heißt. Die Offerte
ist für die Aktionäre attraktiv; diese haben bis zum 5. Dezember 2019 Zeit,
das Angebot anzunehmen.
Einsparziel im Geschäftsjahr übererfüllt - Positiver Free Cash Flow
Nach einem Jahr voller Herausforderungen rechnet Osram mit einer
Stabilisierung im neuen Geschäftsjahr 2020. Dank eines Bündels an
Performance-Maßnahmen und der beschleunigten Transformation des
Produktportfolios rechnet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr mit einer
moderaten Umsatzveränderung auf vergleichbarer Basis (minus drei bis plus
drei Prozent). Die bereinigte EBITDA-Marge wird zwischen neun und elf
Prozent erwartet und ist durch die Einführung des Rechnungslegungsstandards
IFRS 16 positiv beeinflusst. Ohne diesen Effekt liegt der Zielwert zwischen
acht und zehn Prozent. Zudem strebt das Management einen positiven Free
Cashflow bis zum mittleren zweistelligen Millionenbereich an. Vorstand und
Aufsichtsrat schlagen für das abgelaufene Geschäftsjahr vor, keine Dividende
zu zahlen. "Wir haben ein bewegtes Jahr hinter uns. Die Transformation zum
Photonik-Unternehmen schreitet trotzdem voran", sagte Olaf Berlien, CEO der
OSRAM Licht AG.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat das Unternehmen seine im März 2019
angepassten Ziele erreicht. Der vergleichbare Umsatz ging um 13,1 Prozent
auf 3,5 Milliarden Euro zurück, hauptsächlich durch die Schwäche in der
Automobilindustrie und in China. Das bereinigte EBITDA lag bei 307 Millionen
Euro, die entsprechende Marge bei 8,9 Prozent. Der Free Cashflow übertraf
die Erwartungen und war mit 17 Millionen Euro positiv. Das Nettoergebnis aus
fortgeführtem Geschäft wurde vor allem durch nicht zahlungswirksame
Firmenwertabschreibungen belastet, im Wesentlichen im Geschäftssegment
Digital Systems und beim Gemeinschaftsunternehmen Osram Continental (OC).
Osram rechnet nicht damit, dass sich die weltweite Automobilproduktion
kurzfristig beleben wird. Aufgrund der mäßigen Marktentwicklung und der
anzulegenden Rechnungslegungsstandards hat Osram eine Wertberichtigung auf
den Firmenwert von OC von 171 Millionen Euro vorgenommen.
Die Einsparungen lagen etwa 20 Prozent über dem geplanten Zielwert für 2019
und summierten sich auf 107 Millionen Euro. Durch zusätzliche operative und
strukturelle Maßnahmen wird die Kostenbasis zwischen 2017 und 2021 um rund
220 Millionen Euro sinken. Bisher waren gut 200 Millionen Euro veranschlagt.
Konzernweit beliefen sich die Sonderlasten im abgelaufenen Geschäftsjahr, im
Wesentlichen für Personalanpassungen, M&A-bezogene Themen und weitere
Effizienzmaßnahmen, auf 131 Millionen Euro. Aufgrund der konjunkturellen
Entwicklung und des fortschreitenden Technologiewandels sind weitere
strukturelle Anpassungen nötig. Dazu finden derzeit Gespräche mit den
Gremien statt. Für das neue Geschäftsjahr rechnet der Vorstand daher mit
Sonderlasten in ähnlicher Höhe wie 2019.
Für die nähere Zukunft erwartet der Vorstand eine verhaltene konjunkturelle
Entwicklung. Zugleich beschleunigt sich auf den Absatzmärkten, die Osram mit
traditionellen Technologien beliefert, die Transformation zu
halbleiterbasierten Lösungen. Die langfristigen Trends bleiben aber intakt.
Daher hält Osram als Gesamtkonzern an seinen mittelfristigen Zielen fest,
rechnet allerdings damit, dass sich deren Erreichung um zwei Jahre
verschiebt.
Stabiles viertes Quartal
Die eingeleiteten Performance-Programme haben ihre Wirkung im Gesamtkonzern
insbesondere im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres entfaltet.
Während der Umsatz auf vergleichbarer Basis um neun Prozent zurückging, lag
das bereinigte EBITDA bei 86 Millionen Euro, der Free Cashflow war mit 103
Millionen Euro positiv. Die Geschäftseinheit Digital kehrte in dem Quartal
operativ in die Gewinnzone zurück.
Entwicklung der Segmente im abgelaufenen Geschäftsjahr
Im vergangenen Geschäftsjahr belief sich im Segment Opto Semiconductors der
Umsatz auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Dank der frühzeitig eingeleiteten
Kosteneinsparungen erreichte die bereinigte EBITDA-Marge 17,5 Prozent. Durch
den strategischen Umbau des Geschäfts und die eingeleitete Konsolidierung
des Portfolios hat sich die Entwicklung von Opto Semiconductors größtenteils
stabilisiert.
Die Geschäftseinheit Automotive war im abgelaufenen Geschäftsjahr von der
stark rückläufigen Automobilkonjunktur, insbesondere in China, geprägt.
Zudem beschleunigt sich der Rückgang bei traditionellen Lichtquellen für
Scheinwerfer weiter. Entsprechend kam das Segment auf einen Umsatz von 1,8
Milliarden Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge belief sich auf 7,8 Prozent.
Die Profitabilität des Bereichs wurde insbesondere durch das Joint Venture
Osram Continental belastet.
Im Segment Digital (DI) war vor allem das Geschäft mit Vorschaltgeräten von
einem starken Volumenrückgang betroffen. Zukunftsfelder wie das stark
wachsende Geschäft mit Pflanzenbeleuchtung entwickeln sich hingegen sehr
positiv. Der Umsatz belief sich für DI auf 916 Millionen Euro bei einer
bereinigten EBITDA-Marge von minus 1,0 Prozent.
Osram hält am Dienstag, 12. November, ab 09:00 Uhr MEZ eine Telefonkonferenz
für Journalisten mit dem Vorstand der OSRAM Licht AG ab. Diese wird unter
https://87399.choruscall.eu/links/osram191112pr.html auch im Internet
übertragen. Unter dieser Adresse können Sie im Anschluss zudem eine
Aufzeichnung der Konferenz abrufen.
Ab 14:00 Uhr MEZ können Sie am 12. November die Analystenkonferenz mit dem
Vorstand unter folgendem Link verfolgen:
https://87399.choruscall.eu/links/osram191112ir.html
Die zugehörige Dokumentation finden Sie hier:
https://www.osram-group.de/de-DE/investors/publications/2019
Der Geschäftsbericht der OSRAM Licht AG wird am 06. Dezember auf der
Investor Relations Webseite unter
https://www.osram-group.de/de-DE/investors/publications/2019 veröffentlicht.