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Mittwoch, 12. Juni 2019

Axel Springer schließt Investorenvereinbarung mit KKR zur Unterstützung der langfristigen Wachstumsstrategie

- KKR wird freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot an sämtliche Aktionäre zum Preis von EUR 63,00 in bar abgeben

- Vorstand und Aufsichtsrat heißen strategische Partnerschaft mit KKR sowie freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot willkommen

- Axel Springer profitiert von neuem strategischen und finanziellen Partner, der das langfristige Wachstum und die Investitionsstrategie unterstützt

- Aktionäre profitieren von erheblicher Prämie von 39,7 Prozent auf unbeeinflussten Aktienkurs sowie sofortiger und sicherer Wertrealisierung

- Beteiligungsgesellschaften von Friede Springer und Mathias Döpfner haben mit KKR eine Aktionärsvereinbarung getroffen und werden ihre Anteile weiterhin halten


Axel Springer SE ("Axel Springer" oder das "Unternehmen") hat heute eine Investorenvereinbarung mit Traviata II S.à r.l., einer Holdinggesellschaft ("Investor") im Besitz von Fonds, die von der Beteiligungsgesellschaft KKR gehalten werden, getroffen. Im Zuge dessen soll eine strategische Partnerschaft eingegangen werden, die die langfristige Wachstums- und Investitionsstrategie des Unternehmens unterstützt. In diesem Zusammenhang hat der Investor seine Absicht mitgeteilt, für sämtliche ausstehenden Aktien von Axel Springer ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot (das "Angebot") in Höhe von EUR 63,00 je Aktie in bar (der "Angebotspreis") abzugeben.

Die heutige Ankündigung und das Angebot von KKR sind das Ergebnis einer Überprüfung strategischer Optionen sowie eines sorgfältig geführten Prozesses, der vom Vorstand von Axel Springer im Zusammenhang mit der Wachstumsstrategie in die Wege geleitet wurde. Diese Wachstumsstrategie wurde im Dezember 2018 vorgestellt.

Der Vorstand von Axel Springer hat verschiedene Optionen geprüft, darunter die Suche nach einem verlässlichen und engagierten Investor sowie strategischen Partner, der die Umsetzung der Unternehmensstrategie mitträgt und zugleich den Aktionären von Axel Springer die Möglichkeit gibt, einen erheblichen Anteil des angestrebten langfristigen Werts sofort und im Voraus zu sichern.

Partnerschaft zur Verfolgung neuer Wachstumschancen

Axel Springer möchte ein weltweit führender Anbieter von digitalem Journalismus und digitalen Rubrikenangeboten werden. KKR verfügt über erhebliche Expertise in den Bereichen Digital und Medien sowie eine beeindruckende Bilanz an erfolgreichen Investitionen in Deutschland und in ganz Europa. Der Investor stellt für Axel Springer einen starken strategischen und finanziellen Partner dar. KKR unterstützt die Strategie von Axel Springer, die vorsieht, in weitere Wachstumsprojekte zur langfristigen Wertgenerierung zu investieren. Darüber hinaus sind sich die Parteien einig, dass Axel Springer auch in Zukunft über sämtliche Kanäle hinweg, national wie international, eine führende Stimme für unabhängigen Journalismus sein wird.

Anpassung der Prognose

Der Vorstand ist von den Vorteilen der langfristigen Wachstumsstrategie des Unternehmens überzeugt. Sie zielt darauf ab, weiteres Wachstumspotenzial in den Bereichen Classifieds und digitaler Journalismus zu heben. Der Vorstand hält daher an den für die Umsetzung seiner Wachstumsstrategie geplanten Investitionen für das Geschäftsjahr 2019 fest, obwohl die gesamtwirtschaftliche Entwicklung schwächer als geplant verläuft, wodurch die Erlösentwicklung vor allem bei den Job Classifieds schwächer ausfällt. Hieraus und aus der zwischenzeitlich in Frankreich verabschiedeten Digitalsteuer ergibt sich eine teilweise Anpassung der für 2019 erwarteten Umsatzerlös- und Ergebnisentwicklung. Axel Springer erwartet deshalb, dass der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2019 auf berichteter Basis im niedrigen einstelligen Prozentbereich zurückgehen und organisch im niedrigen einstelligen Prozentbereich ansteigen wird. Das bereinigte EBITDA soll einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich (berichtet) zeigen bzw. organisch auf Vorjahresniveau liegen. Der Umsatz im Segment Classifieds Media soll berichtet auf Vorjahresniveau liegen bis zu einem Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich und organisch im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ansteigen. Axel Springer erwartet, dass das bereinigte EBITDA im Segment Classifieds Media einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich (berichtet) ausweisen und organisch auf Vorjahresniveau liegen wird.

Wesentlicher Inhalt des Angebots

Der Angebotspreis beinhaltet eine überaus attraktive Prämie von rund 39,7 Prozent auf den unbeeinflussten Aktienkurs von EUR 45,10 vom 29. Mai 2019, dem letzten Börsenschlusskurs, bevor Gespräche mit KKR über eine mögliche strategische Investition in Axel Springer bestätigt wurden. Der Angebotspreis beinhaltet ferner einen Aufschlag von rund 31,5 Prozent auf den unbeeinflussten dreimonatigen volumengewichteten Durchschnittskurs von EUR 47,93 und eine erhebliche Prämie auf das von Bloomberg ermittelte Analystenkursziel im Median von EUR 55,80, jeweils bezogen auf den 29. Mai 2019. Das Angebot impliziert einen Equity Value von Axel Springer von circa EUR 6,8 Milliarden. Die Durchführung setzt eine Mindestannahmequote von 20 Prozent sowie den Erhalt weiterer üblicher Vollzugsbedingungen voraus, darunter außenwirtschaftliche Genehmigungen sowie Kartellfreigaben.

Vorstand und Aufsichtsrat von Axel Springer befürworten das Angebot und die strategische Partnerschaft. Vorbehaltlich der sorgfältigen Prüfung der Angebotsunterlage und der Wahrnehmung ihrer gesetzlichen Verpflichtungen gehen Vorstand und Aufsichtsrat von Axel Springer davon aus, in ihrer begründeten Stellungnahme den Aktionären des Unternehmens zu empfehlen, das Angebot anzunehmen.

Investorenvereinbarung

Axel Springer hat eine Investorenvereinbarung mit KKR beziehungsweise mit von Friede Springer und Mathias Döpfner kontrollierten Beteiligungsgesellschaften geschlossen. Aus der Investorenvereinbarung gehen die wesentlichen Eckpfeiler sowie die rechtliche Struktur der vereinbarten Transaktion hervor. Außerdem sind darin zukünftige Corporate-Governance-Richtlinien für das Unternehmen im Anschluss an eine erfolgreiche Angebotsumsetzung festgehalten. Insbesondere wird Axel Springer weiterhin eine Europäische Aktiengesellschaft (European Stock Corporation, SE) bleiben. Wie in der Investorenvereinbarung vorgesehen, unterstützen die Parteien die langfristige Strategie von Axel Springer. Die journalistische Unabhängigkeit der Medienangebote von Axel Springer wird erhalten bleiben.

Zukünftige Unternehmensführung

Die derzeitigen Aktionäre Friede Springer, die 42,6 Prozent der Anteile kontrolliert, und der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner, der 2,8 Prozent der Anteile besitzt, haben mit dem Investor gesondert vereinbart, ihre Beteiligungen an der Axel Springer SE zu behalten. Die Aktionärsvereinbarung ist abhängig vom Abschluss des Angebots und sieht vor, dass keine Entscheidungen auf Gesellschafterebene ohne die Zustimmung von Friede Springer getroffen werden können. Damit ist die Kontinuität in Bezug auf die Governance und die Unternehmensführung gewährleistet.

Die derzeitigen Vorstandsmitglieder von Axel Springer werden weiterhin das Unternehmen führen. Der Aufsichtsrat wird sich auch in Zukunft unter der Führung des derzeitigen Vorsitzenden Ralph Büchi aus neun Mitgliedern zusammensetzen. Unter der Voraussetzung, dass das Angebot erfolgreich ist und alle Bedingungen erfüllt werden, wird der Investor eine angemessene Vertretung im Aufsichtsrat von Axel Springer anstreben.

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer, sagte: "Der Vorstand begrüßt eine mögliche Partnerschaft mit KKR, da sie für das Unternehmen eine hervorragende strategische Perspektive eröffnet. Unsere Wachstumspläne werden in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen in Mitarbeiter, Produkte, Technologie und Marken erfordern. Durch die strategische Partnerschaft mit KKR könnten wir erhebliche Wachstumschancen ergreifen, da wir uns zusätzliche finanzielle Ressourcen erschließen und uns zugleich von der reinen Fokussierung auf kurzfristige Finanzziele lösen. KKR ist ein langfristig orientierter Partner, der unser Engagement für unabhängigen Journalismus und unsere Unternehmensbestimmung, zu freien Entscheidungen beizutragen, respektiert und mitträgt."

Julian Deutz, Finanzvorstand von Axel Springer, sagte: "Als Vorstand von Axel Springer konzentrieren wir uns voll darauf, das bestmögliche Ergebnis für unsere Aktionäre zu erzielen. Das Angebot von EUR 63,00 beinhaltet eine attraktive Prämie und ist das Ergebnis eines vom Vorstand gewissenhaft geführten Prozesses."

Friede Springer sagte: "Unsere journalistischen Prinzipien und unsere Unternehmenskultur bleiben die Grundlage, auf die wir bauen und in die wir vertrauen. KKR wäre ein guter Partner, der dies genauso sieht und mit dem Axel Springer die nächsten bedeutenden Schritte vollziehen könnte."

Ralph Büchi, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Axel Springer, sagte: "Der Aufsichtsrat ist überzeugt, dass die geplante Partnerschaft mit KKR eine ausgezeichnete Gelegenheit für Axel Springer ist. Sie baut auf den Stärken und Werten des Unternehmens auf und ebnet gleichzeitig den Weg für signifikante zusätzliche Wachstumschancen. Axel Springer bleibt eine wichtige journalistische Stimme im In- und Ausland. Dies wird auch durch das langfristige Engagement von Friede Springer und die Kontinuität im Vorstand sichergestellt."

Der Investor wird die Angebotsunterlage gemeinsam mit weiteren Informationen in Bezug auf das öffentliche Übernahmeangebot auf folgender Website zugänglich machen: www.traviata-angebot.de.

Für Axel Springer SE agieren Allen & Company LLC sowie Goldman Sachs als Finanzberater, Hengeler Mueller fungiert als Rechtsberater. Lazard & Co ist mit der Beratung des Aufsichtsrats der Axel Springer SE in finanziellen Fragen betraut.

Wichtiger Hinweis

Diese Pressemitteilung stellt keine Stellungnahme von Vorstand oder Aufsichtsrat zu dem angekündigten Angebot dar. Vorstand und Aufsichtsrat werden nach Veröffentlichung der Angebotsunterlage durch den Investor eine begründete Stellungnahme gemäß § 27 WpÜG abgeben. Den Aktionären wird empfohlen, die Stellungnahme vollständig zu lesen, bevor sie ihre Entscheidung über Annahme oder Ablehnung des Angebots treffen. Alleinverbindlich für das Angebot selbst ist die Angebotsunterlage des Investors. Aktionäre sollten ebenfalls beachten, dass es sich bei ihren Aktien von Axel Springer SE um vinkulierte Namensaktien handelt, die nur mit Zustimmung der Gesellschaft übertragen werden können. Vorstand und Aufsichtsrat von Axel Springer SE werden ihre bisherige Praxis der Zustimmung zur Übertragung von Aktien unter Berücksichtigung ihrer Unterstützung des angekündigten Angebots fortsetzen.

Über Axel Springer

Axel Springer ist ein Medien- und Technologieunternehmen und in mehr als 40 Ländern aktiv. Mit den Informationsangeboten ihrer vielfältigen Medienmarken (u.a. BILD, WELT, BUSINESS INSIDER, POLITICO Europe) und Rubrikenportalen (StepStone Gruppe und AVIV Group) hilft die Axel Springer SE Menschen, freie Entscheidungen für ihr Leben zu treffen. Der Wandel vom traditionellen Printmedienhaus zu Europas führendem Digitalverlag ist heute erfolgreich abgeschlossen. Das nächste Ziel ist gesteckt: Durch beschleunigtes Wachstum will Axel Springer Weltmarktführer im digitalen Journalismus und bei den digitalen Rubrikenangeboten werden. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Berlin und beschäftigt mehr als 16.300 Mitarbeiter weltweit. Im Geschäftsjahr 2018 erwirtschaftete Axel Springer 71 Prozent der Erlöse und 84 Prozent des Gewinns (ber. EBITDA) mit digitalen Aktivitäten.

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