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Die beiden Blogs "SpruchZ: Spruchverfahren Recht & Praxis" und "SpruchZ: Shareholders in Germany" (ausgewählte Beitr...

Dienstag, 20. April 2021

WESTGRUND Aktiengesellschaft: ADLER übermittelt förmliches Verlangen an Vorstand der WESTGRUND hinsichtlich der Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre der WESTGRUND

Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014

Die ADLER Real Estate Aktiengesellschaft ("ADLER") hat heute der WESTGRUND Aktiengesellschaft ("WESTGRUND") das förmliche Verlangen nach § 327a Abs. 1 Satz 1 AktG übermittelt, wonach die nächste außerordentliche Hauptversammlung der WESTGRUND die Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre der WESTGRUND (Minderheitsaktionäre) auf die ADLER gegen Zahlung einer angemessenen Barabfindung beschließen solle (sogenannter aktienrechtlicher Squeeze-Out).

In diesem Zusammenhang hat ADLER mitgeteilt, dass sie die den Minderheitsaktionären zu zahlende Barabfindung auf EUR 13,24 je auf den Inhaber lautende Stückaktie der WESTGRUND festgelegt hat.

Der Übertragungsbeschluss soll in der für den 09. Juni 2021 geplanten außerordentlichen Hauptversammlung der WESTGRUND gefasst werden.

Berlin, 19. April 2021

WESTGRUND Aktiengesellschaft
Der Vorstand

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Anmerkung der Redaktion:

Der bereits Ende 2016 angekündigte Squeeze-out bei der WESTGRUND Aktiengesellschaft soll nunmehr endlich durchgeführt werden. Im August 2020 war bekannt gemacht worden, dass eine aktuelle Unternehmensbewertung für den Squeeze-out in Auftrag gegeben werde: https://spruchverfahren.blogspot.com/2020/08/adler-real-estate-gibt-aktuelle.html

WESTGRUND dürfte damit in die Annalen der Spruchverfahren als der Fall mit dem größten zeitlichen Abstand zwischen Ankündigung (im Dezember 2016) und Durchführung des Squeeze-outs eingehen. Das Verfahren hat sich bislang als "never-ending story" erwiesen. So wurde Ende 2017 (ein Jahr nach der Ankündigung) avisiert, dass ein Ausschluss der Minderheitsaktionäre 2018 durchgeführt werden solle: https://spruchverfahren.blogspot.de/2017/12/squeeze-out-bei-der-westgrund.html. Hierzu hieß es auf der Hauptversammlung im Dezember 2017, dass die als Gutachterin beauftragte Warth & Klein Grant Thornton AG und der gerichtlich bestellte Angemessenheitsprüfer Wollny WP sich noch in der Abstimmung befänden und dass der Bewertungsprozess länger andauere als geplant. Auf der Hauptversammlung am 18. Dezember 2018 wurden als Gründe für die weiteren Verzögerungen "erhebliche grundsätzliche Differenzen" zwischen den Wirtschaftsprüfern zur Verwendung bestimmter Parameter bei der Unternehmensbewertung angeführt.

Montag, 19. April 2021

LIVE-Webinar: „Sind Aktionäre in Deutschland nicht willkommen? Was wir von der nächsten Legislaturperiode erwarten.“

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Initiative Minderheitsaktionäre und das Aktionärsforum laden Sie herzlich zu einem weiteren LIVE-Webinar am 26. April 2020 um 14:00 Uhr ein. In 90 Minuten wollen wir den Blick auf die kommende Legislaturperiode richten und diskutieren, welche Veränderungen sich beim Schutz von Minderheitsaktionären nach der Bundestagswahl ergeben können. In einer von der n-tv-Börsenexpertin Katja Dofel moderierten virtuellen Panel-Diskussion beleuchten wir dabei die Zukunft des Minderheitenschutzes in der Aktiengesellschaft. Anschließend wird Frau Dofel im Rahmen eines Interviews mit Dr. Martin Weimann über seine Untersuchung zum Thema Unternehmensbewertung bei Delistings und Squeeze-Outs sprechen.

Robert Peres, Vorstandsvorsitzender der Initiative Minderheitsaktionäre, wird das Webinar mit einem Impulsvortrag zum Thema „Aktionäre in Deutschland nicht willkommen?“ eröffnen.

Panel-Diskussion: „Die Zukunft des Minderheitenschutzes in der Aktiengesellschaft“

· Wie geht es weiter mit der virtuellen Hauptversammlung? Werden Aktionärsrechte auch 2022 weiter eingeschränkt sein?

· Was sollte der Gesetzgeber tun, um die Mitwirkungsrechte von Aktionären zu stärken?

Es diskutieren:

· Hendrick Schmidt (Corporate Governance Center der DWS)

· Prof. Dr. Heribert Hirte (Vors. Rechtsausschuss im Bundestag, CDU)

· Prof. Dr. Hans-Ulrich Wilsing (Linklaters)

Im Anschluss:

· Interview mit Dr. Martin Weimann, Rechtsanwalt und Autor des Buches „Ertragswert und Börsenwert: Empirische Daten zur Preisfindung beim Delisting“.

Um teilzunehmen, melden Sie sich bitte per Mail unter info@wbco.de an.
Sie erhalten dann in Kürze einen Zugangslink zur Veranstaltung.

Über Ihr Interesse und Ihre Teilnahme freuen wir uns!

Mit freundlichen Grüßen

Robert Peres                                         Holger Hoffmann
Vorstandsvorsitzender                          Geschäftsführer
Initiative Minderheitsaktionäre               Aktionärsforum

Tele Columbus AG: Tele Columbus kündigt geplante Durchführung einer Kapitalerhöhung an und legt einen Bezugspreis von EUR 3,25 pro neuer Aktie fest

PRESSEMITTEILUNG

NICHT ZUR FREIGABE, VERÖFFENTLICHUNG ODER WEITERGABE (VOLLSTÄNDIG ODER TEILWEISE) IN DIE BZW. INNERHALB DER VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA, AUSTRALIEN, KANADA ODER JAPAN SOWIE ANDEREN STAATEN, IN DENEN DIE VERÖFFENTLICHUNG, FREIGABE ODER WEITERGABE RECHTSWIDRIG WÄRE, BESTIMMT.

Berlin, 17. April 2021. Die Tele Columbus AG (die "Gesellschaft") (ISIN: DE000TCAG172, WKN: TCAG17), einer der führenden deutschen Glasfasernetzbetreiber, kündigt die geplante Durchführung einer Bezugsrechtskapitalerhöhung zur Erreichung einer nachhaltigen Kapitalstruktur und weiteren Umsetzung ihrer Fiber Champion Strategie an. Die neuen Aktien für die Bezugsrechtskapitalerhöhung werden aus einer von der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 20. Januar 2021 im Zusammenhang mit der öffentlichen Übernahme durch die Kublai GmbH ("Kublai") beschlossenen Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen mit Bezugsrechten für die Aktionäre der Gesellschaft stammen. Die Gesellschaft erwartet einen Bruttoemissionserlös von rund EUR 475 Millionen aus der Bezugsrechtskapitalerhöhung.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Tele Columbus AG haben heute beschlossen, dass die Gesellschaft nach Billigung des diesbezüglichen Wertpapierprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ("BaFin"), im Wege einer öffentlichen Bezugsrechtskapitalerhöhung in Deutschland 146.109.887 neue Aktien anbieten wird.

Die neuen Aktien für die Bezugsrechtskapitalerhöhung werden aus dem Kapitalerhöhungsbeschluss der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 20. Januar 2021 im Zusammenhang mit der öffentlichen Übernahme durch Kublai stammen. Die neuen Aktien, welche ab dem 1. Januar 2021 voll dividendenberechtigt sein werden, werden den Aktionären der Gesellschaft mittels Bezugsrechten im Bezugsverhältnis von 55 zu 63 angeboten, d.h. pro 55 alte Stückaktien können 63 neue Stückaktien bezogen werden. Der Bezugspreis pro neuer Aktie wurde auf EUR 3,25 festgelegt. Die Gesellschaft plant nicht, die Zulassung der Bezugsrechte zum Handel am regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse zu beantragen.

Gemäß einer Backstop-Vereinbarung vom 21. Dezember 2020 zwischen der Gesellschaft und Kublai, die im Zusammenhang mit dem öffentlichen Übernahmeangebot durch Kublai abgeschlossen wurde, hat sich Kublai verpflichtet, ihre Bezugsrechte im Bezugsrechtsangebot auszuüben und eine solche Anzahl von neuen Aktien direkt zu zeichnen, die, multipliziert mit dem Bezugspreis, und addiert mit dem von den anderen bestehenden Aktionären der Gesellschaft, die ihr Bezugsrecht ausgeübt haben, insgesamt zu zahlenden Bezugspreis, einen Bruttoemissionserlöserlös aus dem Angebot in Höhe von EUR 475 Millionen ergibt ("Backstop Cap"). Für den Fall, dass nach Ausübung ihrer Bezugsrechte der von Kublai insgesamt zu zahlende Bezugspreis zusammen mit dem von den anderen bestehenden Aktionären der Gesellschaft, die ihr Bezugsrecht ausgeübt haben, insgesamt zu zahlenden Bezugspreis den Backstop Cap unterschreitet, hat sich Kublai verpflichtet, eine solche Anzahl zusätzlicher neuer Aktien, die nicht im Bezugsrechtsangebot gezeichnet wurden (soweit verfügbar), zum Bezugspreis direkt zu zeichnen, wie es zum Erreichen des Backstop Cap erforderlich ist.

Da die Dividendenberechtigung der neuen Aktien ab 1. Januar 2021 zunächst von der Dividendenberechtigung der bestehenden Aktien abweichen wird, werden die neuen Aktien zunächst eine andere ISIN und WKN sowie ein anderes Ticker Symbol erhalten als die bestehenden Aktien. Nach Ablauf der Hauptversammlung, die über die Ausschüttung von Dividenden für das am 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr (soweit relevant) für die bestehenden Aktien beschließt, werden die neuen Aktien die gleiche ISIN und WKN sowie das gleiche Ticker Symbol erhalten wie die bestehenden Aktien.

Die Gesellschaft wird nach Billigung durch die BaFin einen Wertpapierprospekt veröffentlichen, welcher die Grundlage für das Bezugsangebot darstellt, das zu gegebener Zeit im Bundesanzeiger veröffentlicht wird. Der Wertpapierprospekt, dessen Veröffentlichung zeitnah erwartet wird, und das Bezugsangebot werden weitere Details bezüglich der Bezugsfrist, während der die Aktionäre ihre Bezugsrechte ausüben können, sowie dem erwarteten Zeitpunkt der Zulassung der neuen Aktien zum Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) enthalten.

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Anmerkung der Redaktion:

Kublai hält bereits fast 92 % der Tele-Columbus-Aktien: https://spruchverfahren.blogspot.com/2021/04/tele-columbus-ag-erfolgreicher.html

Sofern die Mehrheit der Minderheitsaktionäre bei der Kapitalerhöhung nicht mitzieht (was zu erwarten ist), dürfte Kublai (ggf. mit kleineren Zukäufen) auf über 95 % an Tele Columbus kommen, so dass ein aktienrechtlicher Squeeze-out möglich ist (und bald folgen dürfte).

WESTGRUND Aktiengesellschaft: Gute Ergebnisse im Geschäftsjahr 2020

- Umsatz leicht, Ergebnis kräftig gesteigert

- FFO I um 3,9 Prozent verbessert

- Unternehmenswert (EPRA NRV) um 11,4 Prozent erhöht

- Finanzierungsstruktur weiter gestärkt

Berlin, 31. März 2021: Die WESTGRUND Aktiengesellschaft hat das Geschäftsjahr 2020 mit guten Ergebnissen abgeschlossen. "Zwar verringerte sich die Zahl der Mieteinheiten im Rahmen anhaltender Portfolio-Optimierung auch 2020 wieder", so Maximilian Rienecker, Vorstand der WESTGRUND AG, "aber Umsatzerlöse, FFO I und auch der Unternehmenswert nahmen weiter zu. Damit hat die WESTGRUND erneut sehr positiv zum Jahresabschluss der Muttergesellschaft beigetragen."

Umsatz leicht, Ergebnis kräftig gesteigert

Bei leicht höherem Leerstand, aber verbesserten Durchschnittsmieten nahmen die Umsatzerlöse 2020 um 1,2 Prozent auf 103,5 Millionen Euro zu. Da zudem die Bewertungsgewinne mit 113,0 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr deutlich stiegen, nahmen Gesamtleistung und Ergebnisse kräftig zu. Das Konzernergebnis erreichte 112,0 Millionen Euro, 40,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

FFO I um 2,6 Prozent verbessert

Die WESTGRUND AG hat 2020 Funds from Operations I in Höhe von 30,8 Millionen Euro erzielt. Das waren 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Entsprechend nahm auch der FFO I/Aktie zu - von 0,37 Euro auf 0,39 Euro. Dieser Wert gilt sowohl auf verwässerter als auch auf unverwässerter Basis.

Unternehmenswert (EPRA NAV) um 11,4 Prozent erhöht

Der als EPRA NRV ermittelte Unternehmenswert hat 2020 um 11,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zugenommen. Hier schlägt sich vor allem der gestiegene Marktwert der Immobilien nieder. Je Aktie belief sich der EPRA NRV 2020 auf 13,97 Euro (Vorjahr: 11,59 Euro je Aktie). Auch dieser Wert gilt sowohl auf verwässerter als auch auf unverwässerter Basis.

Finanzierungsstruktur weiter gestärkt

Die ohnehin solide Finanzierungsstruktur konnte 2020 weiter gestärkt werden. Der Loan-to-Value (LTV) verringerte sich um weitere 6,3 Prozentpunkte auf 24,8 Prozent und die Eigenkapitalquote nahm um 5,2 Prozentpunkte auf 64,5 Prozent zu.

Der vollständige Jahresabschluss steht auf der Internetseite der WESTGRUND AG zur Verfügung. Da die WESTGRUND AG seit Juni 2015 mehrheitlich zur ADLER Real Estate AG gehört, gehen die hier veröffentlichten Zahlen auch in vollem Umfang in den ADLER Konzernabschluss ein.

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Anmerkung der Redaktion:

Der bereits Ende 2016 angekündigte Squeeze-out bei der WESTGRUND AG soll nunmehr kommen.

IVA-News: Blitzumfrage: Klares Votum für die Präsenz-HV

Der IVA hat im Februar 2021 erstmals eine Blitzumfrage via Newsletter durchgeführt. Mehrfachantworten waren möglich.

Die Auswertung ergab ein auffällig positives Votum für die Beibehaltung der Präsenz-HV, über 70 %! Sollte zu einer Erweiterung des HV-Formats kommen, wird die Hybrid-HV favorisiert, unter der absoluten Wahrung der Aktionärsrechte wie Rede-, Frage- und Stimmrecht.

Im Zusammenhang mit dem Commerzialbank-Skandal gab es ein starkes Votum für alle vorgeschlagenen Maßnahmen. Wobei die Anpassung der Haftung an die Prüfbilanzsumme und die externe Rotation der Wirtschaftsprüfer mit über 62 % hervorstachen. Um einen solchen Skandal zukünftig zu verhindern, glaubt die deutliche Mehrheit mit über 58 % an eine bessere Verzahnung von FMA, OeNB und OePR mit der zuständigen Staatsanwaltschaft.

Auch im Falle Wirecard wurden alle Antwortmöglichkeiten stark bewertet. Über 72 % votierten für ein unmittelbares Rederecht des Wirtschaftsprüfers auf der Hauptversammlung. Über 50 % stimmten für das so genannte Joint-Audit und den verbesserten Schutz von Whistleblowern und Journalisten.

Quelle: IVA - Interessenverband für Anleger

IVA-News: Gerangel um die S IMMO Hauptversammlung

In der Übernahmesituation zwischen IMMOFINANZ und S IMMO kam es zu einer überraschenden Ankündigung der Verschiebung der ordentlichen Hauptversammlung durch den Vorstand der S IMMO. Diese war ursprünglich für den 30.4.2021 geplant. Die IMMOFINANZ hat nun eine außerordentliche Hauptversammlung für den gleichen Tag beantragt, was wiederum von der S IMMO abgelehnt wurde.

Der IVA empfiehlt die konkrete Einberufung mit der Tagesordnung abzuwarten.

Quelle: IVA - Interessenverband für Anleger

IVA-News: Starwood Offert für CA IMMO bisher mit wenig Resonanz

Das antizipatorische Übernahmeangebot von Starwood stößt innerhalb der regulären Frist, die am 9. April endete, auf sehr wenig Resonanz. Es wurden dem US-Investor nur 3,71 % der Aktien angeboten. Die Beteiligung an CA IMMO wächst damit auf 33,2 %. Die gesetzliche Nachfrist läuft nun bis Mitte Juli. Zur Erinnerung: Starwood hatte 36 EUR je Aktie geboten; sowohl der IVA wie der CA IMMO Vorstand schätzen das Übernahmeangebot als wenig überzeugend ein.

Quelle: IVA - Interessenverband für Anleger

IVA-News: IMMOFINANZ bessert Angebotspreis für S IMMO nach - Übernahmekommission untersagt die Veröffentlichung vorläufig

Am 14.3.2021 veröffentlichte die IMMOFINANZ die Absicht, ein freiwilliges Übernahmeangebot für die S IMMO zu legen. Der Angebotspreis sollte 18,04 EUR je Aktie betragen. Am 25.3. wurde dieses Angebot auf 22,25 EUR (inklusive Dividende!) verbessert, dies entspricht einer Prämie von 40,3% auf den 6-Monats- gewichteten Durchschnittskurs der S IMMO Aktie von 15,86 EUR vor Veröffentlichung der Angebotsabsicht.

Die IMMOFINANZ besitzt bereits ca. 26,5 % der S IMMO. Wichtige Bedingung des Angebots ist die vorherige Satzungsänderung bei der S IMMO zur Aufhebung des Höchststimmrechts von 15%. Die IMMOFINANZ ist bereits in der Vergangenheit mehrfach gescheitert, diese Schwelle zu Fall zu bringen.

Ein Angebot war lange vom Markt erwartet worden. Konkret liegt es jedoch weiterhin unter dem zuletzt berichteten Branchensubstanzwert von 24,32 EUR je Aktie (EPRA NAV, 31.12.2020). Die letzte Kapitalerhöhung der S IMMO im Jänner 2020 wurde bei 22,25 EUR erfolgreich platziert – daran hat man sich offensichtlich orientiert.

Am 15.4.2021 hat die Übernahmekommission die Veröffentlichung des Angebots vorläufig untersagt, weil sie die verfahrensrechtliche Möglichkeit für eine längere Prüfung der Angebotsunterlage in Anspruch nimmt. Der weitere Fortgang des freiwilligen Übernahmeangebots ist damit offen.

Der IVA empfiehlt grundsätzlich die schriftliche Angebotsunterlage des Offerts sowie die Stellungnahmen der Organe der von S IMMO und den Bericht des Sachverständigen abzuwarten.

Quelle: IVA - Interessenverband für Anleger

Übernahmeangebot für Aktien der CA Immobilien Anlagen AG: 2. Annahmefrist

Mitteilung meiner Depotbank:

Als Aktionär der CA IMMOB.ANL. macht die SOF 11 Starlight S.a.r.l. Ihnen ein Übernahme- und Abfindungsangebot für Ihre Aktien zu den folgenden Konditionen: 

Wertpapiername: CA IMMOB.ANL. 
WKN: 876520 
Art des Angebots: Übernahme 
Anbieter: SOF 11 Starlight S.a.r.l. 
Zwischen-WKN: A2QP2E - CA IMMOB.ANL.Z.VERK.EING 
Abfindungspreis: 36,00 EUR je Aktie (cum Dividende) 
Sonstiges: Sofern die Abwicklung dieses Übernahmeangebots nach dem für die CA Immobilien Anlagen AG relevanten Dividendenstichtag stattfindet, verringert sich der Angebotspreis um die ausgezahlte Dividende.

(...)

Der Anbieter bietet an, bis zu 65.119.909 Aktien zu übernehmen. Wenn die Aktionäre insgesamt mehr Aktien einreichen, kann es zu einer sogenannten Pro-Rata-Zuteilung kommen. In diesem Fall würde der Anbieter von den Aktionären, die das Angebot angenommen haben, jeweils nur einen Teil der Aktien übernehmen. Diese und weitere Details entnehmen Sie bitte der Angebotsunterlage, welche auf der Internetseite www.starwoodklimt.com veröffentlicht ist.      (...)

Spätester Termin für Ihre Weisung: 12. Juli 2021, 10:00 Uhr

Freitag, 16. April 2021

Tele Columbus AG: Erfolgreicher Abschluss des Übernahmeangebots für Tele Columbus

PRESSEMITTEILUNG

Öffentliches Übernahmeangebot der Kublai GmbH


- Kublai wird nach Abwicklung des Übernahmeangebots mit dem Anteil von United Internet insgesamt 91,96 Prozent aller Tele Columbus Aktien halten

- Mit der kartellrechtlichen Freigabe der EU-Kommission am 12. April 2021 kann die Transaktion abgeschlossen werden

- Abwicklung des Angebots und Zahlung voraussichtlich am 19. April 2021

- Die derzeitigen Aufsichtsratsmitglieder werden mit Wirkung zum Ablauf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung, welche für Ende Mai geplant ist, ihre Ämter niederlegen, um Neubesetzung zu ermöglichen

- Beginn der durch Kublai garantierten Bezugsrechtskapitalerhöhung in Höhe von 475 Millionen Euro voraussichtlich Ende April

- Dr. Daniel Ritz, Vorstandsvorsitzender und CEO der Tele Columbus AG: "Das erfolgreiche Übernahmeangebot und die Kapitalerhöhung ebnen den Pfad für nachhaltiges, organisches Wachstum für Tele Columbus"

Berlin, 14. April 2021. Die Tele Columbus AG (ISIN: DE000TCAG172, WKN: TCAG17), einer der führenden deutschen Glasfasernetzbetreiber, gibt bekannt, dass mit der am 12. April 2021 erteilten kartellrechtlichen Freigabe alle Angebotsbedingungen erfüllt sind. Damit kann das Übernahmeangebot der Kublai GmbH, hinter der Morgan Stanley Infrastructure Partners steht, vollzogen werden.


Mit Ablauf der weiteren Annahmefrist am 1. April 2021 wurde das Übernahmeangebot für insgesamt 79.158.047 Aktien angenommen. Dies entspricht einem Anteil von circa 62,06 Prozent an Tele Columbus. Im Rahmen der Abwicklung des Angebots wird United Internet zudem ihren Anteil von rund 29,90 Prozent in Kublai einbringen. Dadurch erhöht sich die Beteiligung auf 91,96 Prozent. Die kartellrechtliche Freigabe der EU-Kommission haben die Parteien am 12. April 2021 und die Unbedenklichkeitsbescheinigung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie am 30. März 2021 erhalten. Damit sind auch die letzten Vollzugsbedingungen zum erfolgreichen Abschluss der Transaktion eingetreten. Die Abwicklung des Angebots ist für den 19. April 2021 geplant.

Die derzeitigen Aufsichtsratsmitglieder haben am heutigen Tag mitgeteilt, dass sie ihre Ämter zum Ablauf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung im Hinblick auf den bevorstehenden Kontrollwechsel niederlegen. Die ordentliche Hauptversammlung ist für Ende Mai 2021 geplant. Kublai hatte bereits in der Angebotsunterlage angekündigt, nach Vollzug des Angebots den Aufsichtsrat neu besetzen zu wollen, um entsprechend ihrer Beteiligungshöhe repräsentiert zu sein. Die neuen Mitglieder, die von Kublai vorgeschlagen werden, sollen auf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung gewählt werden.

"Wir freuen uns, dass das Angebot von so vielen Aktionärinnen und Aktionären angenommen wurde und alle regulatorischen Genehmigungen erteilt wurden. Das ist eine großartige Nachricht für alle Beteiligten. Damit kann die im Januar 2021 beschlossene Kapitalerhöhung im April planmäßig lanciert werden und wir können mit voller Kraft in die Strategieumsetzung gehen. Das erfolgreiche Übernahmeangebot und die Kapitalerhöhung ebnen den Pfad für nachhaltiges, organisches Wachstum für Tele Columbus im Rahmen der Fiber Champion Strategie. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Morgan Stanley Infrastructure Partners und United Internet sowie dem neuen Aufsichtsrat", sagt Dr. Daniel Ritz, Vorstandsvorsitzender und Chief Executive Officer der Tele Columbus AG.

Die im August 2020 vorgestellte Fiber Champion Strategie sieht vor, eine nachhaltige Kapitalstruktur zu schaffen und substanzielle Investitionen für den Glasfaserausbau in Deutschland zu ermöglichen. In den kommenden zehn Jahren plant das Unternehmen 2 Milliarden Euro in die Netzinfrastruktur und den Glasfaserausbau zu investieren sowie die Internet-Penetration mittels Open Access deutlich zu steigern.

Nach dem Vollzug des Angebots kann mit der geplanten Bezugsrechtskapitalerhöhung in Höhe von 475 Millionen Euro voraussichtlich Ende April 2021 begonnen werden. Die Bezugsrechtskapitalerhöhung ist von Kublai garantiert.

Weitere Informationen zu dem Übernahmeangebot sind verfügbar auf

www.faser-angebot.de.

Weiteres Kaufangebot für BUWOG-Nachbesserungsrechte zu EUR 1,65

Mitteilung meiner Depotbank:

Als Inhaber der BUWOG GRP ANSPR.EV.NACHZ. macht die Petrus Advisers Ltd. Ihnen ein Übernahmeund Abfindungsangebot für Ihre Nachbesserungsrechte zu den folgenden Konditionen: 

Wertpapiername: BUWOG GRP ANSPR.EV.NACHZ. 
WKN: A2N5XH 
Art des Angebots: Übernahme 
Anbieter: Petrus Advisers Ltd. 
Abfindungspreis: 1,65 je Nachbesserungsrecht 

Sollten Sie dieses Angebot annehmen, kann es Beschränkungen geben. Hierzu liegen uns allerdings keine näheren Informationen vor. Prüfen Sie also bitte die gültige Rechtsprechung, bevor Sie dieses Angebot annehmen. Wir werden eine solche Prüfung nicht vornehmen.

Diese und alle weiteren Details des Angebots können Sie jederzeit unter https://petrusadvisers.com/ nachlesen.       (...)

___________

Anmerkung der Redaktion:

In dem Überprüfungsverfahren zu dem Squeeze-out bei der BUWOG ist mit einer höheren Nachbesserung zu rechnen. Der vom Gremium bestellte Sachverständige hatte in seinem Gutachten vom 31. Januar 2021 den angebotenene Betrag von EUR 29,05 pro BUWOG-Aktie als nicht angemessen beurteilt. Er kommt auf einen Wert von EUR 32,13 je Aktie (Szenario A) bzw. EUR 34,52 (Szenario B), d.h. + 10,6 % bzw. + 18,83 % (zuzüglich Zinsen auf den Nachbesserungsbetrag): https://spruchverfahren.blogspot.com/2021/03/uberprufungsverfahren-zum-squeeze-out.html

Angebot zum Erwerb / Zielgesellschaft: LS Invest AG; Bieter: Lopesan Touristik, S.A.

Veröffentlichung der Entscheidung zur Abgabe eines Erwerbsangebotsgemäß § 10 Abs. 1 WpÜG i.V.m. § 39 Abs. 2 Satz 3 Nr. 1 BörsG

Bieterin:
Lopesan Touristik, S.A.U. 
Calle Concepción Arenal Nr. 20, 2º Cial., 35006 Las Palmas de Gran Canaria Spanien
eingetragen im Unternehmensregister von Las Palmas de Gran Canaria, Spanien unter Band (Tomo) 1420, Seite (Folio) 159, Blatt (Hoja) GC-15921.

Zielgesellschaft:
LS Invest AG 
Düsseldorfer Str. 50, 47051 Duisburg, Deutschland 
eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Duisburg unter HRB 3291.
ISIN: DE0006131204 (auf den Inhaber lautende Stückaktien)

Die Lopesan Touristik, S.A.U. (Bieterin) hat am 15. April 2021 entschieden, den Aktionären der LS Invest AG, der früheren IFA Hotel & Touristik Aktiengesellschaft, (Gesellschaft) im Wege eines freiwilligen öffentlichen Erwerbsangebots anzubieten, sämtliche nennwertlosen Inhaberaktien der Gesellschaft (ISIN: DE0006131204) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital der Gesellschaft von EUR 2,60 je Aktie (LS Invest-Aktien) gegen Zahlung einer Geldleistung in Höhe von EUR 4,60 in bar zu erwerben (Delisting-Angebot).

Ebenfalls am 15. April 2021 hat die Bieterin mit der Gesellschaft eine Vereinbarung abgeschlossen (Delisting-Vereinbarung), nach der sich die Gesellschaft im Rahmen des rechtlich Zulässigen verpflichtet hat, vor Ablauf der Annahmefrist des Delisting-Angebots den Antrag auf Widerruf der Zulassung der LS Invest-Aktien zum Handel im regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse und im regulierten Markt der Düsseldorfer Wertpapierbörse (sog. Delisting) zu stellen sowie die Einbeziehung in den Freiverkehr zu beenden, soweit diese auf Antrag der Gesellschaft erfolgt ist, was nach derzeitigem Kenntnisstand der Bieterin an den Börsen Hamburg, München und Stuttgart der Fall ist.

Das Delisting-Angebot erfolgt zu den in der Angebotsunterlage festgelegten Bestimmungen, wobei sich die Bieterin vorbehält, in der Angebotsunterlage von den hier dargestellten Eckdaten abzuweichen, soweit dies rechtlich zulässig ist. Die deutschsprachige Angebotsunterlage, welche die detaillierten Bestimmungen des Delisting-Angebots sowie weitere damit im Zusammenhang stehende Informationen enthält, wird nach der Gestattung der Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (zusammen mit einer unverbindlichen englischsprachigen Übersetzung) von der Bieterin im Internet auf ihrer Website unter https://sites.google.com/lopesan.com/corporate/delisting-offer veröffentlicht.

Wichtige Information: Diese Bekanntmachung ist weder ein Angebot zum Kauf noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Verkauf von Aktien der Gesellschaft. Die endgültigen Bestimmungen des Delisting-Angebots sowie weitere das Delisting-Angebot betreffende Regelungen werden erst nach Gestattung der Veröffentlichung der Angebotsunterlage durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in der Angebotsunterlage mitgeteilt. Investoren und Inhabern von Aktien der Gesellschaft wird dringend empfohlen, die Angebotsunterlage sowie alle sonstigen im Zusammenhang mit dem Delisting-Angebot stehenden Unterlagen zu lesen, sobald diese bekannt gemacht worden sind, da sie wichtige Informationen enthalten werden.

Das Delisting-Angebot wird unter alleiniger Geltung des Rechts der Bundesrepublik Deutschland und bestimmter anwendbarer wertpapierrechtlicher Bestimmungen der Vereinigten Staaten von Amerika veröffentlicht. Jeder Vertrag, der auf Grundlage des Delisting-Angebots geschlossen wird, unterliegt ausschließlich dem Recht der Bundesrepublik Deutschland und ist in Übereinstimmung mit diesem auszulegen.

Soweit dies nach anwendbarem Recht zulässig ist und in Übereinstimmung mit deutscher Marktpraxis erfolgt, können die Bieterin, mit ihr verbundene Unternehmen oder für sie tätige Broker außerhalb des öffentlichen Delisting-Angebots vor, während oder nach Ablauf der Annahmefrist unmittelbar oder mittelbar LS Invest-Aktien erwerben bzw. entsprechende Vereinbarungen abschließen. Dies gilt in gleicher Weise für andere Wertpapiere, die ein unmittelbares Wandlungs- oder Umtauschrecht in bzw. ein Optionsrecht auf LS Invest-Aktien gewähren. Diese Erwerbe können über die Börse zu Marktpreisen oder außerhalb der Börse zu ausgehandelten Konditionen erfolgen.

Alle Informationen über diese Erwerbe werden auf https://sites.google.com/lopesan.com/corporate/delisting-offer veröffentlicht, soweit dies nach dem Recht der Bundesrepublik Deutschland oder einer anderen einschlägigen Rechtsordnung erforderlich ist.

Las Palmas de Gran Canaria, Spanien, 15. April 2021

Lopesan Touristik, S.A.U.
Geschäftsführung (Consejo de administración)

LS INVEST AG: Öffentliches Erwerbsangebot der Lopesan Touristik S.A.U. für sämtliche Aktien der Gesellschaft

Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 

Der Vorstand der LS INVEST AG (nachfolgend "Gesellschaft") mit dem Sitz in Duisburg hat heute mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, den Widerruf der Zulassung der Aktien der Gesellschaft (ISIN DE0006131204, WKN 613120) zum Handel im regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse und im regulierten Markt der Düsseldorfer Wertpapierbörse gemäß § 39 Abs. 2 BörsG zu beantragen (sog. Delisting). Zur Durchführung des Delistings hat die Hauptaktionärin der Gesellschaft, die Lopesan Touristik S.A.U. mit Sitz Las Palmas, Gran Canaria, Spanien, heute angekündigt, ein öffentliches Erwerbsangebot für sämtliche Aktien der Gesellschaft machen zu wollen. Der Zeitpunkt der Antragstellung durch die Gesellschaft steht derzeit noch nicht fest.

Nach Wirksamwerden des Widerrufs der Zulassung der Aktien der Gesellschaft zum Handel im regulierten Markt durch die Geschäftsführungen der Frankfurter Wertpapierbörse und der Düsseldorfer Wertpapierbörse werden die Aktien der Gesellschaft nicht mehr in einem regulierten Markt einer Börse im Inland oder einem vergleichbaren Markt im Ausland zum Handel zugelassen sein und gehandelt werden.

Zudem wird die Gesellschaft die Einbeziehung ihrer Aktien im Freiverkehr der Börsen Hamburg, Berlin, München und Stuttgart beenden, soweit diese Einbeziehung auf Antrag oder mit Zustimmung der Gesellschaft erfolgte.

Duisburg, den 15.04.2021

LS Invest AG
Der Vorstand

Donnerstag, 15. April 2021

Spruchverfahren zum Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der DMG MORI AKTIENGESELLSCHAFT: Gerichtlicher Sachverständiger legt Gutachten vor - höhere Ausgleichzahlung

von Rechtsanwalt Martin Arendts, M.B.L.-HSG

In dem Spruchverfahren zu der gerichtlichen Überprüfung von Ausgleich und Abfindung bei dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der DMG MORI AKTIENGESELLSCHAFT als beherrschter Gesellschaft hatte das LG Dortmund mit Beweisbeschluss vom 7. Juni 2018 Herrn Wirtschaftsprüfer Wolf Achim Tönnes, 48143 Münster, mit der Erstellung eines schriftlichen Sachverständigengutachtens beauftragt.

In dem nunmehr vorgelegten Gutachten vom 1. März 2021 kommt der Sachverständige zu dem Ergebnis, dass die angebotene Abfindung in Höhe von EUR 37,35 je Stückaktie angemessen sei (S. 183). Hinsichtlich des Ausgleichs kommt er dagegen zu einem höheren Betrag, nämlich EUR 1,44 brutto (vor KSt/Solz) bzw. EUR 1,25 netto (nach KSt/SolZ) statt der angebotenen EUR 1,17 brutto.

LG Dortmund, Az. 18 O 74/16 (AktE)
Jaeckel u.a. ./. DMG MORI GmbH
75 Antragsteller
gemeinsamer Vertreter: Rechtsanwalt Carsten Heise, c/o von Woedtke & Partner, 40212 Düsseldorf
Verfahrensbevollmächtigte der Antragsgegnerin, DMG MORI GmbH:
Rechtsanwälte CMS Hasche Sigle, 70597 Stuttgart

Dienstag, 13. April 2021

Spruchverfahren zu dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Celesio AG (jetzt: McKesson Europe AG) zweitinstanzlich ohne Erhöhung

von Rechtsanwalt Martin Arendts, ARENDTS ANWÄLTE

In dem Spruchverfahren zu dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) mit der zwischenzeitlich in McKesson Europe AG umfirmierten Celesio AG hatte das Landgericht Stuttgart erstinstanzlich den Abfindungsbetrag mit Beschluss vom 17. September 2018 geringfügig auf EUR 23,50 erhöht (+ 2.22 %), siehe: https://spruchverfahren.blogspot.com/2018/10/erstinstanzlich-nur-geringe-erhohung.html. Der BuG sah nur eine Barabfindung in Höhe von EUR 22,99 vor. 

Die von mehreren Antragstellern gegen diese erstinstanzliche Entscheidung eingelegten Beschwerden hat das OLG Stuttgart nunmehr mit Beschluss vom 30. März 2021 zurückgewiesen. Auf die Beschwerde der Antragsgegnerin hin hat das Oberlandesgericht die Entscheidung des Landgerichts dahingehend abgeändert, dass die zulässigen Spruchanträge als unbegründet zurückgewiesen werden. Somit gibt es in der zweiten Instanz gar keine Erhöhung (somit nur die angebotene Barabfindung in Höhe von EUR 22,99). 

Ein normales Rechtsmittel gegen diese zweitinstanzliche Entscheidung ist nicht gegeben, da dass OLG die Rechtsbeschwerde entgegen mehrerer Anträge nicht zugelassen hat. Denkbar ist allenfalls als außerordentlicher Rechtsbehelf eine Verfassungsbeschwerde, da das OLG nicht - wie von mehreren Antragstellern beantragt - die aufgeworfenen europarechtlichen Vorfragen dem EuGH zur Vorabentscheidung (Art. 267 Abs. 3 AEUV) vorgelegt hat (Was ist eine „wirksame, verhältnismäßige und abschreckende Sanktion“ im Sinne von Art. 17 Richtlinie 2004/25/EG?). Dies könnte als Verstoß gegen das Verfahrensgrundrecht auf den gesetzlichen Richter (Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG) zu werten sein, so jüngst das Bundesverfassungsgericht zu einem finanzgerichtlichen Verfahren (BVerfG, Beschluss vom 4. März 2021, Az. 2 BvR 1161/19).

Der vom LG Stuttgart zugesprochene (und nunmehr wieder aufgehobene) Betrag von EUR 23,50 je Celesio-Aktie entspricht dem Zweiten Übernahmeangebot an die Celesio-Minderheitsaktionäre. Nicht berücksichtigt hat dagegen das Landgericht die deutliche Erhöhung des Übernahmepreises durch Entscheidungen des OLG Frankfurt am Main und des BGH. Der Bundesgerichtshof hat in seiner Celesio-Entscheidung (Urteil vom 7. November 2017, Az. II ZR 37/16) festgehalten, dass bei der Ermittlung der angemessenen Gegenleistung für das Übernahmeangebot die für den Erwerb von Wandelschuldverschreibungen gezahlten Preise zu berücksichtigen sind. Die Entstehungsgeschichte des Gesetzes spreche für eine weite Auslegung im Sinne eines allgemeinen Umgehungsschutzes. Ergänzend verweist der BGH auf Sinn und Zweck der gesetzlichen Vorschriften, siehe: https://spruchverfahren.blogspot.com/2018/01/bgh-urteil-zum-ubernahmeangebot-bei-der.html

Auch in der Literatur wurde die Entscheidung des LG Stuttgart kritisiert. So verwiesen Grobecker/Hueck darauf, dass es auf die Nichtabgabe eines Übernahmeangebots als (angeblich) „rechtmäßiges Alternativverhalten“ nicht ankommen könne und auf die Ziele des WpÜG, vgl.: https://spruchverfahren.blogspot.com/2018/12/literatur-grobeckerhueck-zu-der.html

Das OLG Stuttgart hält diese Überlegungen alle für nicht relevant. Auf das Übernahmeangebot und die dort gezahlten "Vorerwerbspreise" komme es nicht an.

Nach dem BuG könnte als nächste Strukturmaßnahme bei der McKesson Europe AG nunmehr ein Squeeze-out anstehen.

OLG Stuttgart, Beschluss vom 30. März 2021, Az. 20 W 8/19
LG Stuttgart, Beschluss vom 17. September 2018, Az. 31 O 1/15 KfH SpruchG
NEXBTL - Neue Exklusive Bio Toys Lüllemann GmbH u.a. ./. McKesson Europe Holdings GmbH & Co. KGaA (zuvor: Celesio Holdings Deutschland GmbH & Co. KGaA, früher: McKesson Deutschland GmbH & Co. KGaA)
51 Antragsteller
gemeinsamer Vertreter: Rechtsanwalt Ulrich Wecker, 70182 Stuttgart
Verfahrensbevollmächtigte der Antragsgegnerin:
Rechtsanwälte Linklaters LLP, 60325 Frankfurt am Main

Spruchverfahren zum Squeeze-out bei der Gruschwitz Textilwerke Aktiengesellschaft ohne Erhöhung beendet

von Rechtsanwalt Martin Arendts, M.B.L.-HSG

In dem Spruchverfahren zu dem 2016 eingetragenen verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out bei der Gruschwitz Textilwerke Aktiengesellschaft, Leutkirch im Allgäu, zugunsten der Herrn Dr. Philipp Daniel Merckle gehörenden pdm Holding AG hatte das Landgericht Stuttgart die Spruchanträge zurückgewiesen, siehe: https://spruchverfahren.blogspot.com/2019/10/spruchverfahren-zum-squeeze-out-bei-der_28.html. Die von mehreren Antragstellern gegen die erstinstanzliche Entscheidung eingelegten Beschwerden hat das OLG Stuttgart nunmehr mit Beschluss vom 31. März 2021 zurückgewiesen. Das Spruchverfahren ist damit abgeschlossen.

Das OLG Stuttgart folgt in seiner Begründung den Ausführungen des Landgerichts. Der Ertragswert sei zutreffend berechnet worden. Die mit 5,5 % veranschlagte Marktrisikoprämie sei nicht zu ermäßigen. Der Betafaktor von 0,8 sei mithilfe von Vergleichunternehmen (Peer Group) in rechtlich nicht zu beanstander Weise ermittelt worden.Der unternehmensspezifische Wachstumsabschlag sei zutreffend mit 0,75 % anzunehmen.

OLG Stuttgart, Beschluss vom 31. März 2021, Az. 20 W 8/20
LG Stuttgart, Beschluss vom 7. Oktober 2019, Az. 31 O 36/16 KfH SpruchG
Verbraucherzentrale für Kapitalanleger e.V. u.a. ./. pdm Holding AG
43 Antragsteller
gemeinsamer Vertreter: Rechtsanwalt Dr. Peter Maser, Löffelstr. 42, 70597 Stuttgart
Verfahrensbevollmächtigte der Antragsgegnerin, pdm Holding AG (Dr. Philipp Daniel Merckle):
Rechtsanwälte Kuhn Carl Norden Baum, 70192 Stuttgart

Anstehende Spruchverfahren

Die Rechtsanwaltskanzlei ARENDTS ANWÄLTE vertritt voraussichtlich Minderheitsaktionäre in folgenden anstehenden aktienrechtlichen Spruchverfahren:

  • ADLER Real Estate AG: Beherrschungsvertrag geplant (mit der ADLER Group S.A., früher: ADO Properties S.A., als herrschender Gesellschaft), ggf. Squeeze-out
  • Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt Aktiengesellschaft (Agosi): verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out zugunsten Umicore angekündigt
  • AMIRA Verwaltungs Aktiengesellschaft: verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out, Hauptversammlung am 24. Februar 2021
  • Axel Springer SE: Squeeze-out, virtuelle Hauptversammlung am 26. November 2020, Eintragung am 23. Februar 2021 und Bekanntmachung am 24. Februar 2021 (Fristende: 24. Mai 2021)
  • Covivio Office AG (vormals: Godewind Immobilien AG): Squeeze-out, virtuelle außerordentliche Hauptversammlung am 25. März 2021
  • Design Hotels AGverschmelzungsrechtlicher Squeeze-out zugunsten der Marriott DH Holding AG, wirksam durch Eintragung im Handelsregister der übernehmenden Gesellschaft am 9. Februar 2021 (Fristende: 10. Mai 2021)
  • EASY SOFTWARE AGBeherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, virtuelle außerordentliche Hauptversammlung am 23. Dezember 2020, Eintragung und Bekanntmachung am 9. Februar 2021 (Fristende: 10. Mai 2021)
  • HSBC Trinkaus & Burkhardt AG: Squeeze-out am 26. Januar 2021 eingetragen und bekannt gemacht (Fristende: 26. April 2021)
  • HumanOptics AG: verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out angekündigt
  • i:FAO Aktiengesellschaft: verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out (erneut) angekündigt
  • ISRA VISION AG: verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out zugunsten der Atlas Copco Germany Holding AG, ao. Hauptversammlung am 15. Dezember 2020
  • ISRA VISION PARSYTEC AG: Squeeze-out angekündigt
  • MAN SE: verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out zugunsten der Volkswagen-Tochtergesellschaft Traton SE auf 2021 verschoben
  • Mercurius AG: Squeeze-out, Eintragung und Bekanntmachung am 12. März 2021 (Fristende: 14. Juni 2021)
  • msg life ag: Beherrschungsvertrag mit der msg systems ag als herrschender Gesellschaft, Eintragung und Bekanntmachung am 20. Januar 2021 (Fristende: 20. April 2021)
  • MyHammer Holding AG: Verschmelzung auf die nicht-börsennotierte Instapro II AG, Hinweis: Widerspruch gegen den Verschmelzungsbeschluss auf der Hauptversammlung erforderlich
  • Nymphenburg Immobilien Aktiengesellschaft: verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out, Hauptversammlung am 19. Februar 2021
  • Odeon Film AG: verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out angekündigt
  • OSRAM Licht AGBeherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der ams- Tochtergesellschaft ams Offer GmbH als herrschender Gesellschaft, Eintragung am 3. März 2021 und Bekanntmachung am 20. März 2021
  • RENK AG: verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out zugunsten der Rebecca BidCo AG (Triton-Gruppe), Eintragung im Handelsregister der übernehmenden Gesellschaft am 15. Februar 2021 (Fristende: 17. Mai 2021)
  • VTG AG: Squeeze-out zugunsten der Warwick Holding GmbH angekündigt (über Wertpapierdarlehen der Joachim Herz Stiftung)
  • WESTGRUND Aktiengesellschaft: Squeeze-out bereits Ende 2016 angekündigt, 2020 bestätigt, Termin offen

(Angaben ohne Gewähr) 

Weitere Informationen: kanzlei@anlageanwalt.de

Montag, 12. April 2021

Warwick Holding GmbH und Joachim Herz Stiftung schließen eine Gesellschaftervereinbarung in Bezug auf die VTG AG. Squeeze-Out der Minderheitsaktionäre der VTG AG geplant.

Corporate News

- Die Warwick Holding GmbH und die Joachim Herz Stiftung schließen eine strategische Partnerschaft und unterzeichnen eine Gesellschaftervereinbarung zur Absicherung ihrer Positionen und langfristigen Interessen an der VTG AG.

- Die Joachim Herz Stiftung räumt der Warwick Holding GmbH das Recht ein, ihren Anteil in Höhe von 15,00 % an der VTG vorübergehend darlehensweise zu erwerben.

- Die Warwick Holding GmbH beabsichtigt die Durchführung eines Squeeze-out, über den auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im September 2021 Beschluss gefasst werden soll.

London / Hamburg / Frankfurt am Main, den 12. April 2021 - Die Warwick Holding GmbH ("Warwick"), die indirekt im Eigentum von Fonds steht, die von Morgan Stanley Infrastructure Inc. verwalten und beraten werden, und einer Beteiligungsgesellschaft, die durch OMERS Infrastructure finanziert und beraten wird, hat eine Gesellschaftervereinbarung in Bezug auf die VTG Aktiengesellschaft (die "VTG AG") mit der Joachim Herz Stiftung, der zweitgrößten Aktionärin der VTG AG, abgeschlossen. Die Gesellschaftervereinbarung dient dem Interesse der Parteien an einer stabilen und nachhaltigen Weiterentwicklung der VTG AG. Gemeinsam wollen Warwick und die Joachim Herz Stiftung basierend auf der Unternehmensstrategie der VTG AG strategische Maßnahmen durchführen, die langfristig Werte schaffen.

Die Gesellschaftervereinbarung sieht bestimmte Mitentscheidungs- und Informationsrechte der Parteien, auch hinsichtlich der Besetzung des Aufsichtsrats vor. Ferner räumt sie Warwick das Recht ein, einen Wertpapierleihvertrag mit der Joachim Herz Stiftung abzuschließen. Dieser Wertpapierleihvertrag begründet den Anspruch von Warwick zusätzlich zu der von ihr bereits gehaltenen Beteiligung von rund 81,41 Prozent an dem Grundkapital der VTG AG Eigentum an weiteren 15,00 Prozent der Aktien der VTG AG von der Joachim Herz Stiftung zu erwerben.

Nach Vollzug des Wertpapierdarlehens hält Warwick einen Anteil in Höhe von rund 96,41 Prozent des Grundkapitals der VTG AG und erfüllt damit die Voraussetzung für eine Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre (Minderheitsaktionäre) auf sich als Hauptaktionärin gegen Zahlung einer angemessenen Barabfindung gemäß den Vorschriften des Aktiengesetzes (Squeeze-out nach § 327a AktG).

In diesem Zusammenhang beabsichtigt Warwick in Abstimmung mit der VTG AG, die Durchführung des Squeeze-out in der zweiten Jahreshälfte 2021. Warwick plant, dass eine außerordentliche Hauptversammlung der VTG AG im September 2021 über den Squeeze-out Beschluss fassen soll und wird ein entsprechendes Übertragungsverlangen rechtzeitig der VTG AG übermitteln. Die Höhe der Barabfindung für außenstehende Aktionäre wird von einem Experten ermittelt und von einem gerichtlich bestellten Sachverständigen überprüft.

Über Morgan Stanley Infrastructure Partners

Morgan Stanley Infrastructure Partners ("MSIP") wurde 2006 gegründet und ist im Bereich von privaten Infrastrukturinvestitionen ein weltweit führendes Unternehmen, das sich auf Investitionen in Unternehmen spezialisiert hat, die wesentliche öffentliche Güter und Dienstleistungen bereitstellen und sich hauptsächlich in OECD-Ländern befinden, mit dem Potenzial zur Wertschöpfung durch aktives Management. Mit einem breit gefächerten Team in Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum nutzt MSIP ein umfassendes Beziehungsnetzwerk, um Investitionen in den Bereichen Energieerzeugung und -versorgung, Digitaltechnik, Transport und Erdgasinfrastruktur zu tätigen.

Über OMERS Infrastructure

OMERS Infrastructure verwaltet im Auftrag von OMERS, dem leistungsorientierten Pensionsplan für kommunale Mitarbeiter in der Provinz Ontario, Kanada, weltweit Investitionen in Infrastruktur. Die Investitionen zielen auf stetige Renditen ab, um den OMERS-Mitgliedern eine nachhaltige, erschwingliche und sinnvolle Altersversorgung zu bieten.
Das diversifizierte Portfolio von OMERS besteht aus großen Infrastrukturanlagen, die sich durch Stabilität und starke Cashflows auszeichnen, unter anderem in den Bereichen Energie, digitale Dienstleistungen, Transport und staatlich regulierte Dienstleistungen. OMERS hat Mitarbeiter in Toronto und anderen großen Städten in Nordamerika, Großbritannien, Kontinentaleuropa, Asien und Australien. OMERS ist einer der größten leistungsorientierten Pensionsfonds Kanadas mit einem Nettovermögen von 105 Mrd. C$.

Über die Joachim Herz Stiftung


Die gemeinnützige Joachim Herz Stiftung wurde 2008 errichtet und gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie fördert Bildung, Wissenschaft und Forschung, arbeitet überwiegend operativ und ist vorrangig in den Themenfeldern Naturwissenschaften, Wirtschaft sowie Persönlichkeitsbildung tätig. Seit 2017 unterstützt die Stiftung zudem Forschungsprojekte in den Themenfeldern Medizin, Recht und Ingenieurwissenschaften.
Das Stiftungskapital ist zum größten Teil unternehmerisch investiert.

IMMOFINANZ AG verlangt Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung der S IMMO AG

Corporate News

- Aufhebung des Höchststimmrechts ist eine Angebotsbedingung des angekündigten öffentlichen Übernahmeangebots der IMMOFINANZ an die Aktionäre der S IMMO und soll nun in außerordentlicher Hauptversammlung der S IMMO entschieden werden

- Ziel ist die rasche Schaffung einer Entscheidungsgrundlage für die S IMMO-Aktionäre während der Annahmefrist des Übernahmeangebots

- Aufhebung des Höchststimmrechts entspricht dem Corporate Governance-Grundsatz "one share-one vote" und ist auch unabhängig vom angekündigten öffentlichen Übernahmeangebot der IMMOFINANZ vorteilhaft für alle Aktionäre der S IMMO


Die IMMOFINANZ hat die S IMMO aufgefordert, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. In dieser Hauptversammlung sollen die Aktionäre über die Satzungsänderung zur Aufhebung des Höchststimmrechts entscheiden, nachdem die S IMMO die ursprünglich für 30. April 2021 anberaumte ordentliche Hauptversammlung verschoben hat. Die Satzungsänderung ist eine Bedingung für das angekündigte öffentliche Übernahmeangebot zur Kontrollerlangung (§25a ÜbG) der IMMOFINANZ an die Aktionäre der S IMMO.

Im Interesse der S IMMO-Aktionäre als Angebotsadressaten soll eine Beschlussfassung nun in einer außerordentlichen Hauptversammlung erfolgen, damit möglichst rasch Transparenz über die Erfüllung dieser Angebotsbedingung hergestellt werden kann. Das ist für die Aktionäre der S IMMO eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Annahme des Angebots innerhalb der Annahmefrist.

Die Aufhebung des Höchststimmrechts ist unabhängig vom angekündigten öffentlichen Übernahmeangebot der IMMOFINANZ vorteilhaft für die Aktionäre der S IMMO, da Investoren Stimmrechtsbeschränkungen in der Regel als wirtschaftlich nachteilig einordnen. Darüber hinaus entspricht eine Abschaffung des Höchststimmrechts dem Corporate Governance-Grundsatz "one share-one vote" und damit internationalen Grundsätzen am Kapitalmarkt.

Die außerordentliche Hauptversammlung ist aktienrechtlich vom Vorstand der S IMMO unverzüglich einzuberufen und ein Termin mit 21 Tagen Einberufungsfrist festzusetzen. Im Hinblick auf den bereits ursprünglich geplanten ordentlichen Hauptversammlungstermin am 30. April 2021 sollte an oder um diesen Termin die außerordentliche Hauptversammlung anberaumt werden.

Über die IMMOFINANZ
Die IMMOFINANZ ist ein gewerblicher Immobilienkonzern und fokussiert ihre Aktivitäten auf die Segmente Büro und Einzelhandel in sieben Kernmärkten in Europa: Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Rumänien. Zum Kerngeschäft zählen die Bewirtschaftung und die Entwicklung von Immobilien. Dabei setzt die IMMOFINANZ stark auf ihre Marken STOP SHOP (Einzelhandel), VIVO! (Einzelhandel) und myhive (Büro), die ein Qualitäts- und Serviceversprechen darstellen. Das Unternehmen besitzt ein Immobilienvermögen von rund EUR 4,9 Mrd., das sich auf rund 210 Objekte verteilt. Das Unternehmen ist an den Börsen Wien (Leitindex ATX) und Warschau gelistet. Weitere Information: http://www.immofinanz.com

Samstag, 10. April 2021

AGRARIUS AG beschließt Delisting der Aktie und Anleihe

Veröffentlichung einer Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR 

Neu-Anspach, 9. April 2021 - Der Vorstand der AGRARIUS AG hat heute mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, sowohl die Einbeziehung der Aktien der Gesellschaft (ISIN: DE000A2BPL90) in das Freiverkehrssegment Basic Board an der Frankfurter Wertpapierbörse der Deutsche Börse AG als auch die Einbeziehung der Unternehmensanleihe 2020/2026 (ISIN: DE000A255D70) in das Freiverkehrssegment Quotation Board an der Frankfurter Wertpapierbörse der Deutsche Börse AG zu kündigen. 

Der Beschluss zum Delisting erfolgte vor dem Hintergrund der mit der Börsennotierung verbundenen und in keinem Verhältnis zur Unternehmensgröße stehenden Kosten. 

Die Kündigungsfrist für die Aktie im Basic Board beträgt drei Monate, für die Anleihe im Quotation Board sechs Wochen.

Donnerstag, 8. April 2021

Abfindungsangebot an die außenstehenden Aktionäre der OSRAM Licht AG aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags

ams Offer GmbH
München

Abfindungsangebot an die außenstehenden Aktionäre der OSRAM Licht AG,
München
– ISIN: DE000LED4000 / WKN: LED 400 –

Die ams Offer GmbH, München ("ams Offer"), als herrschende Gesellschaft und die OSRAM Licht AG, München ("OSRAM"), als abhängige Gesellschaft haben am 22. September 2020 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag gemäß § 291 Abs. 1 AktG geschlossen und diesen am 2. November 2020 durch eine Erhöhung der darin vorgesehenen Abfindung ergänzt ("Vertrag"). Dem Vertrag haben die Gesellschafterversammlung der ams Offer am 2. November 2020 und die außerordentliche Hauptversammlung der OSRAM am 3. November 2020 zugestimmt. Der Vertrag ist mit seiner Eintragung in das Handelsregister des Amtsgerichts München am 3. März 2021 wirksam geworden. Die Bekanntmachung der Eintragung durch das Gericht gemäß § 10 HGB erfolgte am 31. März 2021.

Im Vertrag hat sich die ams Offer verpflichtet, auf Verlangen eines jeden außenstehenden Aktionärs der OSRAM dessen auf den Namen lautende Stückaktien der OSRAM (ISIN DE000LED4000) mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00 (jede einzeln eine "OSRAM-Aktie" und zusammen die "OSRAM-Aktien") gegen eine Barabfindung in Höhe von

EUR 45,54 je OSRAM-Aktie

("Abfindung") zu erwerben ("Abfindungsangebot").

Die Abfindung wird gemäß § 305 Abs. 3 Satz 3 AktG nach Ablauf des Tages, an dem der Vertrag wirksam geworden ist, d. h. vom 4. März 2021 an, mit jährlich fünf (5) Prozentpunkten über dem jeweiligen Basiszinssatz nach § 247 BGB verzinst.

Diejenigen außenstehenden Aktionäre der OSRAM, die das Abfindungsangebot nicht annehmen, bleiben Aktionäre der OSRAM und haben für die Dauer des Vertrags Anspruch auf Zahlung eines angemessenen Ausgleichs in Form einer jährlichen Geldleistung (der „Ausgleich“). Der Ausgleich beträgt für jedes volle Geschäftsjahr der OSRAM brutto EUR 2,57 je OSRAM-Aktie abzüglich eines Betrags für Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag nach dem jeweils für diese Steuern für das jeweilige Geschäftsjahr geltenden Steuersatz. Nach den Verhältnissen zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ergibt sich aus dem Bruttoausgleichsbetrag von EUR 2,57 eine Nettoausgleichszahlung in Höhe von insgesamt EUR 2,24 je OSRAM-Aktie für ein volles Geschäftsjahr.

Falls der Vertrag während eines Geschäftsjahres der OSRAM endet oder OSRAM während der Dauer des Vertrages ein Rumpfgeschäftsjahr bildet, vermindert sich der Ausgleichsbetrag für das betroffene Geschäftsjahr zeitanteilig.

Die Höhe der Abfindung und des Ausgleichs wurde durch die Geschäftsführung der ams Offer und den Vorstand der OSRAM auf Basis der Ergebnisse der gutachtlichen Stellungnahme der PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main („PwC“), vom 21. September 2020 zum Unternehmenswert der OSRAM und der Aktualisierungserklärung der PwC vom 2. November 2020 festgelegt. Die Angemessenheit der Abfindung und des Ausgleichs hat der gerichtlich bestellte Vertragsprüfer, Ebner Stolz GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, geprüft und bestätigt.

Die außenstehenden Aktionäre der OSRAM, die das Abfindungsangebot annehmen wollen, werden gebeten, ihre Depotbank zu beauftragen, die von ihnen gehaltenen OSRAM-Aktien in der gewünschten Anzahl zum Zweck der Entgegennahme der Abfindung in Höhe von EUR 45,54 je OSRAM-Aktie

ab sofort

giromäßig über ihre Depotbank an die als Zentralabwicklungsstelle fungierende

Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main

zu übertragen.

Den Aktionären der OSRAM, die das Abfindungsangebot angenommen haben, wird gegen Übertragung ihrer OSRAM-Aktien die Abfindung in Höhe von EUR 45,54 je OSRAM-Aktie zuzüglich Zinsen über ihre Depotbank durch die Zentralabwicklungsstelle zur Verfügung gestellt.

Die Übertragung der OSRAM-Aktien gegen Abfindung soll für die außenstehenden Aktionäre der OSRAM provisions- und spesenfrei sein.

Die Verpflichtung der ams Offer zum Erwerb der OSRAM-Aktien ist befristet. Die Frist endet zwei Monate nach dem Tag, an dem die Eintragung des Bestehens des Vertrags im Handelsregister des Sitzes der OSRAM nach § 10 HGB bekannt gemacht worden ist. Die Frist endet demgemäß am 31. Mai 2021. Eine Verlängerung der Frist nach § 305 Abs. 4 Satz 3 AktG wegen eines Antrags auf Bestimmung des Ausgleichs oder der Abfindung durch das in § 2 SpruchG bestimmte Gericht bleibt unberührt. In diesem Fall endet die Frist zwei Monate nach dem Tag, an dem die Entscheidung über den zuletzt beschiedenen Antrag im Bundesanzeiger bekanntgemacht worden ist. Für die Wahrung der Frist ist ausreichend, dass die Erklärung über die Annahme des Abfindungsangebots der jeweiligen Depotbank innerhalb der Frist zugeht.

Falls ein Spruchverfahren nach dem Spruchverfahrensgesetz eingeleitet wird und das Gericht rechtskräftig eine höhere Abfindung bzw. einen höheren Ausgleich festsetzt, können auch die bereits abgefundenen Aktionäre der OSRAM eine entsprechende Ergänzung der bereits erhaltenen Abfindung bzw. des bereits erhaltenen Ausgleichs verlangen. Ebenso werden alle übrigen außenstehenden Aktionäre der OSRAM gleichgestellt, wenn sich die ams Offer gegenüber einem außenstehenden Aktionär der OSRAM in einem gerichtlichen Vergleich zur Abwendung oder Beendigung eines Spruchverfahrens zur Zahlung einer höheren Abfindung bzw. eines höheren Ausgleichs verpflichtet. 

München, im April 2021

ams Offer GmbH
Die Geschäftsführung

Quelle: Bundesanzeiger vom 7. April 2021

______________

Anmerkung der Redaktion:

Die Angemessenheit von Ausgleich und Abfindung wird in einem Spruchverfahren gerichtlich überprüft. Daher verlängert sich - wie oben dargestellt - die Frist. 

Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG: Aufsichtsrat der Agosi stellt Jahresabschluss 2020 fest, Vorstand und Aufsichtsrat schlagen erhöhte Dividende von 7,00 EUR je Aktie vor

Pforzheim, 7. April 2021

Im Rahmen der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats der Agosi am 7. April 2021 hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss für das zurückliegende Geschäftsjahr 2020 gebilligt und damit festgestellt. Im Geschäftsjahr 2020 wurde ein Umsatz von 1,657 Mrd. EUR (Vorjahr 1,167 Mrd. EUR) und ein Jahresüberschuss von 34,4 Mio. EUR (Vorjahr 19,8 Mio. EUR) erzielt. Damit hat Agosi die mit Ad-hoc-Mitteilung vom 11. Feb. 2021 ausgegebene Gewinnprognose leicht übertroffen.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der ordentlichen Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2020 aufgrund der guten Geschäftsentwicklung nunmehr eine Dividende von 2,00 EUR (Vorjahr 2,00 EUR) zuzüglich einer Sonderausschüttung von 5,00 EUR (Vorjahr 1,80 EUR), in Summe 7,00 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie vorschlagen. Das entspricht einer Dividendenrendite von 5,8 % auf Basis des Schlusskurses der Agosi-Aktie vom 30. Dez. 2020 (121,00 EUR).

Der Termin für die ordentliche Hauptversammlung ist für den 28. Juli 2021 vorgesehen. Es wird erwartet, dass im Rahmen dieser Hauptversammlung auch über den mit Ad-hoc-Mitteilung der Agosi vom 2. Feb. 2021 bereits angekündigten verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out Beschluss gefasst wird. Die Einladung zur Hauptversammlung wird zusammen mit der Tagesordnung zu einem späteren Termin veröffentlicht.

Kublai GmbH erhält fast 92 % der Tele-Columbus-Aktien

Kublai GmbH
Frankfurt am Main

Bekanntmachung gemäß § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 des
Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG)

(...)

6. Die Gesamtzahl der Tele Columbus-Aktien, für die das Angebot bis zum Ablauf der Weiteren Annahmefrist angenommen worden ist, beträgt zuzüglich der United Internet Tele Columbus-Aktien 117.298.047 Tele Columbus-Aktien. Dies entspricht einem Anteil von ca. 91,96 % des zum Ablauf der Weiteren Annahmefrist bestehenden Grundkapitals und der zum Ablauf der Weiteren Annahmefrist bestehenden Stimmrechte der Tele Columbus. 

Das Angebot steht noch unter dem Vorbehalt des Eintritts der in Ziffer 11.1.3 der Angebotsunterlage aufgeführten Vollzugsbedingung (Kartellrechtliche Freigabe EU), die über den Ablauf der Weiteren Annahmefrist hinauswirkt. 

Frankfurt am Main, 8. April 2021 

Kublai GmbH