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Donnerstag, 2. Oktober 2025

Neue Kapitalkostenempfehlungen des FAUB - Stand 22.09.2025

Der Fachausschuss für Unternehmensbewertung und Betriebswirtschaft (FAUB) des IDW hat seine Empfehlung für die Marktrisikoprämie angepasst.

Der FAUB beobachtet kontinuierlich die Entwicklung auf den Kapitalmärkten daraufhin, ob seine Kapitalkostenempfehlungen anzupassen sind. Dies ist dann der Fall, wenn die bisherigen Empfehlungen insgesamt zu Kapitalkosten führen, die nicht mehr zu den empirischen Beobachtungen am Kapitalmarkt passen.

Die Zinsstrukturkurve unter Verwendung der Svensson-Methode entsprechend der Methodik der Bundesbank – mittelbar abgeleitet aus den Kupon-Renditen deutscher Staatsanleihen – ergab vor wenigen Jahren auch unter Berücksichtigung längerfristiger Laufzeiten einen barwertäquivalenten Basiszinssatz von nahezu Null. Seit dem Jahr 2022 ist ein deutlicher Anstieg des barwertäquivalenten Basiszinssatzes bei einer teilweise inversen Zinsstruktur zu beobachten. Im Jahr 2025 hat sich das Zinsniveau nochmals erhöht – verbunden mit einer Normalisierung der Zinsstrukturkurve. Zudem haben sich insb. die impliziten Renditeerwartungen am Aktienmarkt im laufenden Jahr deutlich verringert, was ceteris paribus ebenfalls eine Reduktion der Marktrisikoprämie nahelegt.

Gemäß seinem verfolgten pluralistischen Ansatz hat der FAUB historisch gemessene nominale und reale Aktienrenditen, historisch gemessene Marktrisikoprämien sowie Ex-ante-Analysen impliziter Aktienrenditen gesamtheitlich betrachtet.

Eine unveränderte Anwendung der bisherigen Empfehlung vom 25.10.2019 für die Marktrisikoprämie vor persönlichen Steuern von 6 % bis 8 % würde im aktuellen Zinsumfeld bedeuten, dass im Bewertungskalkül rechnerisch von einer Gesamtrendite oberhalb der vom FAUB erwarteten Bandbreite ausgegangen wird. Ferner hat sich das Zinsniveau tendenziell wieder an historische Zinsniveaus angenähert, was auch eine Annäherung an historische durchschnittliche Marktrisikoprämien nahgelegt.

Entsprechend hat der FAUB in seiner Sitzung am 16.09.2025 beschlossen, seine Empfehlung für die Marktrisikoprämie vor persönlichen Steuern auf 5,25 % bis 6,75 % anzupassen.

Ausgehend von der Empfehlung vor persönlichen Steuern hat der FAUB vor dem Hintergrund des geltenden Abgeltungssteuersystems ergänzend eine Überleitung zur Marktrisikoprämie nach persönlichen Steuern vorgenommen. Dies führt zu einer entsprechenden Anpassung der Empfehlung für die Marktrisikoprämie nach persönlichen Steuern auf eine Bandbreite von nunmehr 4,5 % bis 5,75 %.

Quelle: IDW 

Kaufangebot für Aktien der RLG Systems AG (vormals CCR Logistics AG)

Aus der Veröffentlichung im Bundesanzeiger vom 29. September 2025:

Taunus Capital Management AG
Frankfurt am Main

Freiwilliges öffentliches Kaufangebot an die Aktionäre der RLG Systems AG
Wertpapierkennnummer A3MQD3, ISIN: DE000A3MQD38

Die Taunus Capital Management AG, Frankfurt am Main, bietet den Aktionären der RLG Systems AG an, deren Aktien (WKN A3MQD3, ISIN: DE000A3MQD38) zu einem Preis von 6,00 EUR je Aktie zu erwerben. Die Mindestabnahmemenge beträgt 50 Aktien. Das Angebot ist zunächst auf 20.000 Aktien begrenzt. Bei größeren Stückzahlen bitte anfragen. Im Übrigen erfolgt die Annahme in der Reihenfolge des Eingangs der Annahmeerklärungen. Das Angebot endet am 24.10.2025, 18:00 Uhr.

Das öffentliche Kaufangebot sowie die auf dieser Basis abgeschlossenen Kaufverträge unterliegen deutschem Recht. Dieses Angebot richtet sich nicht an Anteilsinhaber in einer Jurisdiktion, in der dieses Angebot gegen die dort geltenden Gesetze verstößt.   (...)

______________

Anmerkung der Redaktion:

Die RLG-Systems-Aktien notieren bei Valora deutlich höher, siehe: https://veh.de/isin/de000a3mqd38
aktuell Geld: EUR 8,01 (10.000 Stück) und Brief EUR 10,89

SCI AG: Net Asset Value

Usingen (29.09.2025/20:00 UTC+2)

Der Net Asset Value (NAV) der SCI-Aktie – Nettowert aller Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, ohne Wertbeitrag von möglichen Nachzahlungen aus laufenden Spruchverfahren – wurde aktuell mit 23,60 Euro ermittelt, und liegt damit 3,2 % niedriger als bei der letzten Bekanntgabe vor rd. 2 Monaten. Der DAX hat in diesem Zeitraum um 1,4 % nachgegeben. Bei unseren größten Beteiligungen gab es überwiegend negative Kursentwicklungen (LS Invest -6,4 %, Gesundheitswelt Chiemgau -12 %), lediglich Vilkyskiu pienine aus Litauen notierten 2,9 % höher.

Das Einreichungsvolumen (Aktien, die in Squeeze-Outs, Unternehmensverträgen u.ä. abgefunden wurden und für die in den noch anhängigen Spruch- und Überprüfungsverfahren eine Nachbesserung erfolgen kann) liegt unverändert bei 15,8 Mio. Euro.

Mittwoch, 1. Oktober 2025

Value Trust legt "DACH Capital Market Study" vor

Die Kapitalmarktstudie kann auf der Webseite von Value Trust heruntergeladen werden:

https://email.value-trust.com/hubfs/20250630_DACH%20Capital%20Market%20Study.pdf

Spruchverfahren zum Squeeze-out bei der primion Technology AG ohne Erhöhung beendet

 von Rechtsanwalt Martin Arendts, M.B.L.-HSG

In dem Spruchverfahren zu dem 2017 beschlossenen Ausschluss der Minderheitsaktionäre bei der primion Technology AG, einem Entwickler und Hersteller von Soft- und Hardware für integrierte Sicherheitssysteme in den Bereichen Zutrittskontrolle, Zeiterfassung und Sicherheitstechnik, hatte das LG Stuttgart in der I. Instanz mit Beschluss vom 12. September 2022 die Spruchanträge zurückgewiesen.

Den dagegen von mehreren Antragsstellern eingelegten Beschwerden hat das OLG Stuttgart nunmehr mit Beschluss vom 29. September 2025 zurückgewiesen. Das Spruchverfahren ist damit ohne Erhöhung der angebotenen Barabfindung abgeschlossen.

OLG Stuttgart, Beschluss vom 29. September 2025, Az. 20 W 15/23
LG Stuttgart, Beschluss vom 12. September 2022, Az. 31 O 12/17 KfHSpruchG
Bäßler u.a. ./. Azkoyen S.A.
51 Antragsteller
gemeinsamer Vertreter: Rechtsanwalt Ulrich Wecker, 70182 Stuttgart
Verfahrensbevollmächtigte der Antragsgegnerin, Azkoyen S.A.:
Rechtsanwälte Oppenländer und Kollegen, 70174 Stuttgart

Hamburger Hafen und Logistik AG: Jeroen Eijsink ist CEO der HHLA

Corporate News

Hamburg, 1. Oktober 2025

Jeroen Eijsink hat am 1. Oktober 2025 den Vorstandsvorsitz der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) übernommen.

Jeroen Eijsink zu seinem Amtsantritt bei der HHLA: „Ich freue mich darauf, die HHLA in den kommenden Wochen kennenzulernen – insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ganz Europa. Gemeinsam mit ihnen möchte ich daran arbeiten, die HHLA nachhaltig weiterzuentwickeln. Unser Anspruch ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der HHLA kontinuierlich zu stärken und unsere Position als verlässlicher Partner in der europäischen Logistik auszubauen.“

Jeroen Eijsink (52) verfügt über mehr als 25 Jahre internationale Erfahrung in der Logistik- und Transportbranche. Der gebürtige Niederländer startete seine Laufbahn bei Siemens in der damaligen Digitalisierungssparte und übernahm ab 2003 verschiedene Managementfunktionen bei Deutsche Post DHL, unter anderem als CEO DHL Freight Germany sowie CEO DHL Freight Benelux & UK. Im Jahr 2015 wechselte er zu C.H. Robinson, einem global agierenden Anbieter für Speditionsdienstleistungen, und trieb dort als Mitglied des Vorstands den Ausbau des europäischen Geschäfts voran. Im August 2023 wurde er CEO der Girteka Group, eines führenden europäischen Straßentransportunternehmens, wo er die strategische Neuausrichtung des Unternehmens leitete. Jeroen Eijsink hat Betriebswirtschaftslehre an der Erasmus-Universität Rotterdam studiert.

Neben dem Vorstandsvorsitz wird auch der Vorsitz des Aufsichtsrats neu besetzt. Marcus Vitt übernimmt im Oktober die Aufgaben des bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden, Prof. Dr. Rüdiger Grube. Marcus Vitt ist geschäftsführender Gesellschafter der Vitt4FUTURE GmbH in Hamburg. Von 2002 bis 2024 war er Vorstand – ab 2009 Vorstandssprecher – der Privatbank DONNER & REUSCHEL AG in Hamburg. Zudem ist Marcus Vitt seit 2022 Vorsitzender des Hamburger Börsenrates.