Mittwoch, 18. Oktober 2023

Elliott verlangt Sonderprüfung bei der Deutschen Wohnen SE

Nach einem heutigen Bloomberg-Bericht hat Elliott Investment Management, ein Fonds des aktivistischen Investors Paul E. Singer, beim Landgericht Berlin eine Sonderprüfung bezüglich eines Milliardenkredits beantragt, den die Deutsche Wohnen SE ihrem Hauptaktionär Vonovia SE gewährt hat. 

Der Aufsichtsrat hätte dem Kreditrahmen von bis zu zwei Milliarden Euro im Januar 2022 kein grünes Licht geben dürfen, da er nicht im besten Interesse der Aktionäre der Deutsche Wohnen sei, behauptet Elliott. Vonovia habe das Geld bei der Rückzahlung einiger Überbrückungskredite geholfen, die der Wohnungskonzern aufgenommen hatte, um die Übernahme der Deutsche Wohnen im Jahre 2021 zu stemmen. Daher sei das Darlehen eine unerlaubte Finanzhilfe gewesen, so Elliott.

Auf der Hauptversammlung im Juni hatte die Deutsche Wohnen erklärt, dass Vonovia bereits über eine ausreichende Finanzierung für die Übernahme verfügte und keine zusätzliche Hilfe benötigte. Das Management der Deutschen Wohnen gab an, Vonovia habe nur 1,45 Milliarden Euro des maximal vereinbarten Kreditrahmens tatsächlich in Anspruch genommen.

Der Kredit wurde von drei Aufsichtsratsmitgliedern der Deutsche Wohnen genehmigt. Drei weitere enthielten sich der Stimme, da sie der Geschäftsführung von Vonovia angehörten. Elliott behauptet in seiner Darstellung jedoch, dass zwei der drei Aufsichtsratsmitglieder, die zugestimmt haben - Simone Schumacher und Peter Hohlbein - ebenfalls mit Vonovia verbunden seien. So fungierte Schumacher zum Zeitpunkt der Abstimmung als Mitglied des Aufsichtsrats der Vonovia Finance B.V., wie aus ihrem LinkedIn-Profil und einer Mitteilung der Deutsche Wohnen hervorgeht. Hohlbein gehörte zu jenen Aufsichtsräten des schwedischen Vermieters Victoria Park, die Vonovia nach der Übernahme von Victoria im Jahr 2019 gewählt hat. Hohlbein verließ den Aufsichtsrat laut Deutsche Wohnen im Jahr 2020 wieder.

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