Donnerstag, 30. März 2017

Biotest AG: Gespräche über möglichen Zusammenschluss

PRESSEMITTEILUNG 

Dreieich, 29. März 2017. Die Biotest AG hat heute bekanntgegeben, dass sich das Unternehmen in Verhandlungen mit der Creat Group Corporation (Creat), einer führenden chinesischen Investmentgruppe, über einen möglichen Zusammenschluss der beiden Unternehmen befindet. Creat ist ein langfristig orientierter strategischer Investor.

Creat hat wesentliche Eckpunkte einer möglichen Transaktion festgelegt, die im Zuge eines öffentlichen Übernahmeangebots für alle im Umlauf befindlichen Stamm- und Vorzugsaktien von Biotest erfolgen sollen. Angestrebt wird ein Angebotspreis von EUR 28,50 je Stammaktie und EUR 19,00 je Vorzugsaktie von Biotest.

Creat hat seine Absichten mitgeteilt, den Firmensitz am Standort Dreieich in Deutschland zu belassen und den Firmennamen sowie Marken- und Produktnamen beizubehalten. Creat hat weiterhin die Absicht, das Unternehmen entsprechend den aktuellen Planungen des Managements weiterzuentwickeln und an geltenden Betriebsvereinbarungen, bestehenden Tarifverträgen sowie der betrieblichen Mitbestimmung festzuhalten. Diese Absichten werden für einen Zeitraum von fünf Jahren in einem Business Combination Agreement vereinbart.

Vorstand und Aufsichtsrat begrüßen die Verhandlungen. Ein Zusammenschluss mit Creat würde die notwendigen Investitionen in Produkte und Fertigungsanlagen und so die Umsetzung der Strategie "Biotest Next Level" unterstützen.

Gegenwärtig dauern die Verhandlungen an und es gibt keine Garantie, dass eine endgültige Vereinbarung zwischen den Parteien erzielt werden kann oder dass ein Angebot in dieser Form unterbreitet wird. Eine mögliche Transaktion ist noch Gegenstand finaler Verhandlungen über die Vereinbarung eines Unternehmenszusammenschlusses (Business Combination Agreement) sowie dem Abschluss einer Vereinbarung mit dem Hauptaktionär von Biotest, der OGEL GmbH, als auch dem Abschluss der Due Diligence und der erforderlichen Finanzierungszusagen. Vor dem Hintergrund der laufenden Gespräche hat Biotest entschieden, die für den 10. Mai 2017 anberaumte Hauptversammlung auf ein späteres Datum zu verschieben. Das neue Datum wird zeitnah bekanntgegeben. 

Geschäftsjahr 2016: 

Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete die Biotest Gruppe in den fortgeführten und nicht fortgeführten Geschäftsbereichen Umsatzerlöse in Höhe von 610,4 Mio. EUR nach 589,7 Mio. EUR im Jahr zuvor. Das entspricht einer prozentualen Steigerung von 3,5 %. 

Die Neuausrichtung der Biotest Gruppe kennzeichnete auch die operative Entwicklung im Jahr 2016. Aufgrund des Verkaufs des Therapie- und Lohnherstellungsgeschäfts in den USA an ADMA Biologics Inc. (vgl. Pressemitteilung vom 23.01.2017) verbleiben das Therapiegeschäft und die Lohnfraktionierung außerhalb der USA sowie die Plasmasammlung in den USA und Europa als Kerngeschäft von Biotest und werden als fortgeführte Geschäftsbereiche ausgewiesen. Der Umsatz in den fortgeführten Geschäftsbereichen wuchs um 3,5 % auf 553,1 Mio. EUR versus 534,6 Mio. EUR im vorherigen Jahr.

Die Aktivitäten des Unternehmens, die im Rahmen der strategischen Neuausrichtung und des im Januar geschlossenen Verkaufsvertrages nicht mehr weitergeführt werden, werden als nicht fortgeführter Geschäftsbereich ausgewiesen. Hier wurden Umsatzerlöse von 57,3 Mio. EUR im Jahr 2016 (2015: 55,0 Mio. EUR) erzielt. Das Ergebnis nach Steuern des nicht fortgeführten Geschäftsbereichs betrug -80,2 Mio. EUR. Es ist geprägt durch die operativen Verluste der amerikanischen Tochtergesellschaft, Produktabschreibungen und den Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit dem Verkauf des Geschäftsbereichs an ADMA Biologics Inc.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in den fortgeführten Geschäftsbereichen ist von 37,3 Mio. EUR auf 63,9 Mio. EUR gestiegen (+71,3%). Die EBIT-Marge der fortgeführten Geschäftsbereiche wuchs von 7,0% im Jahr 2015 auf 11,6% im Jahr 2016.

Das Ergebnis nach Steuern (EAT) der fortgeführten Geschäftsbereiche lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 34,5 Mio. EUR nach 27,0 Mio. EUR im Vorjahr.

Aufsichtsrat und Vorstand werden der Hauptversammlung eine Dividendenerhöhung auf 0,05 Euro je Stammaktie und 0,07 Euro je Vorzugsaktie vorschlagen.

Ausblick 2017:

Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr 2017 für die fortgeführten Geschäftsbereiche einen Umsatzanstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Das Ergebnis wird im Jahr 2017 von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Neben den erwarteten Belastungen aus dem Expansionsprojekt Biotest Next Level in Höhe von 60 bis 70 Mio. EUR inklusive der zugehörigen klinischen Entwicklungskosten und steigenden Anlaufkosten, könnte sich die weiterhin angespannte Lage in den Krisenregionen insbesondere im Nahen Osten bemerkbar machen. Darüber hinaus werden auch im Jahr 2017 noch Kosten für die Forschung und Entwicklung im Bereich der monoklonalen Antikörper in Höhe von ca. 10 Mio. EUR das Ergebnis belasten. Aufgrund der vorgenannten Einflussfaktoren geht der Vorstand von einem EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche von 46 bis 48 Mio. EUR aus.

Bis zum Vollzug des Verkaufs des Therapie- und Lohnherstellungsgeschäfts in den USA an ADMA Biologics Inc. wird für den nicht fortgeführten Geschäftsbereich noch mit einem Verlust in Höhe von 9 Mio. EUR gerechnet.

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