Freitag, 27. Februar 2015

"Spruchverfahren nach Squeeze-out" - Neues Buch zeigt: Abfindung für Aktionäre in den meisten Fällen zu gering

Pressemitteilung

Rechtsanwalt und Aktionärsschützer Dr. Martin Weimann stellt zusammen mit der Verbraucherzentrale für Kapitalanleger e.V. (VzfK) das bislang umfassendste Nachschlagewerk zum Thema aktienrechtliche Spruchverfahren vor.
 
- Detaillierte Analyse von mehr als 400 Spruchverfahren in Deutschland unter Angabe von bis zu 125 Daten je Verfahren
- Systematische und übersichtliche Darstellung
- Aufstellung aller von Wirtschaftsprüfern und Gerichten verwendeten Zinssätze
- Erfassung der Daten nach Branchen
- Zahlreiche Praxistipps von Profis für Profis
- Ideales Nachschlagewerk für Rechtsanwälte, Richter, Wirtschaftsprüfer, Rechtsabteilungen, Investoren und Forschende (Jura/BWL/VWL)
 
Berlin, 17. Februar 2015. Nach dem Ausschluss von Minderheitsaktionären einer börsennotierten Gesellschaft im Wege eines Squeeze-outs kommt es in rund neun von zehn Fällen zum so genannten Spruchverfahren. In dem Verfahren wird gerichtlich festgestellt, ob die den Minderheitsaktionären offerierte und gesetzlich vorgeschriebene Barabfindung für den Verlust ihrer Aktien angemessen ist. In der Mehrzahl der Fälle, so zeigt es die Auswertung einer inzwischen deutlich dreistelligen Zahl von Verfahren, ist sie es nicht.
 
Dies ist nur eine Erkenntnis, die Dr. Martin Weimann, Rechtsanwalt und Vorstand des VzfK, in seinem neuen Buch "Spruchverfahren nach Squeeze-out" präsentiert. Mehr als 400 Spruchverfahren zwischen 2002 und 2013 hat der Autor detailliert untersucht. Das Buch schafft endlich die Transparenz, die sich Richter, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Investoren und Forscher seit langem wünschen. Bewerten heißt Vergleichen: Ohne empirische Daten, wie zum Beispiel zu Zinssätzen, die den Vergleich mit ähnlich gelagerten Fällen erlauben, ist eine angemessene Bewertung oft nur schwer möglich.
 
Gesamtnachzahlung zwischen 2002 und 2013: rund 600 Millionen Euro
 
Die Auswertung der von Weimann analysierten Daten fördert Erstaunliches zutage: So wurden etwa bis zum 31. Dezember 2013 nicht nur in fast 70 Prozent aller erstinstanzlich beendeten Verfahren die Barabfindungen für die Minderheitsaktionäre nachträglich angehoben. Auch dort, wo es nach dem wirksamen Squeeze-out-Beschluss zunächst zu einer konsensualen Erhöhung des Abfindungsangebots gekommen war, wurde die Abfindung im anschließenden Spruchverfahren in mehr als 40 Prozent der Fälle durch das zuständige Gericht nochmals angehoben. Die Summe, die Aktionären im Nachgang eines Squeeze-outs in den Jahren 2002 bis 2013 über die bereits gezahlte Abfindung hinaus zugeflossen ist, beläuft sich auf rund 600 Millionen Euro.
 
Eindeutig ist die Analyse auch in Bezug auf die Ergebnisse der gesetzlich vorgeschriebenen sachverständigen Prüfer, die im Zuge des Squeeze-outs die Angemessenheit der vom Hauptaktionär festgelegten Barabfindung zu beurteilen haben. Die Prüfer kamen, in diametralem Gegensatz zur späteren Einschätzung der Gerichte, in weniger als einem Prozent der Fälle zu dem Ergebnis, dass die Abfindung nicht angemessen ist.
 
Auf 460 Seiten widmet sich "Spruchverfahren nach Squeeze-out" diesem und weiteren Themen und stellt damit ein unverzichtbares Werkzeug für alle dar, die sich beruflich mit den Themen Squeeze-out und Spruchverfahren beschäftigen.
 
Das Buch "Spruchverfahren nach Squeeze-out" ist ab sofort für EUR 119,95 im Buchhandel oder direkt beim Verlag De Gruyter (orders@degruyter.com) wahlweise gebunden (ISBN 978-3-11-040250-6), als PDF-eBook (ISBN 978-3-11-040256-8) oder als eBook im EPUB Format (ISBN 978-3-11-040262-9) erhältlich.

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